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„New Age“ Eine christliche Betrachtung.

Jesus Christ, the Bearer of the Water of Life.

A Christian reflection on the “New Age”, Vatikan, 3. Februar 2003

            Private Übersetzung von Wolfgang Sütterlin Vorbemerkung des Übersetzers 

Am 3. Februar 2003 hat eine Arbeitsgruppe des Vatikans unter Federführung des Päpstlichen Rates für die Kultur und des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog ein umfangreiches Dokument veröffentlicht unter dem Titel „Jesus Christus –  Er bringt das Wasser des Lebens. Eine christliche Betrachtung zum New Age“ (im Internet zu finden unter www.vatican.va ). Dieses Dokument liegt bis jetzt erst in englischer, französischer, italienischer und spanischer Sprache vor. Da man es in der Seelsorge häufig mit Hilfesuchenden zu tun hat, die Praktiken anwenden und von Denkweisen beeinflusst sind, deren Ursprung in anderen Spiritualitäten liegt und es manchmal schwer ist, diese zu bewerten und ggf. überzeugend davor zu warnen, habe ich es unternommen, ausgehend von der offiziellen französischen Version wesentliche Teile der Verlautbarung ins Deutsche zu übertragen.  

Längere, zusammenhängend übersetzte Passagen sind durch Anführungszeichen gekennzeichnet. Auch dort, wo Textabschnitte zusammengefasst wurden, geschah dies in enger Orientierung am Text bis hin zur wörtlichen Übernahme ganzer Aussagen. Auf diesem Wege soll gewährleistet werden, dass die kirchliche Haltung zu diesem oftmals kontrovers diskutierten Thema möglichst genau und objektiv wiedergegeben wird.
Hervorhebungen durch Fettdruck innerhalb des Textes sind von mir (Ergänzungen in Klammern von Josef Stocker hinzugefügt).

Die vorliegende Zusammenfassung kann die Lektüre des Originaltextes nicht ersetzen, wohl aber schon jetzt Hilfestellung geben zur Bewertung weit verbreiteter Denkweisen und Praktiken. Darüber hinaus erleichtert die vorwegnehmende Beschäftigung mit dem Themenkreis gewiss den Zugang zu dem über 50 Seiten umfassenden Originaltext.

Ulm, im März 2003                                                              Wolfgang Sütterlin 
auf www.stjosef.at publiziert am 22.11.2003 (und stilistisch von Josef Stocker ergänzt). 
Buch auf Englisch: "
Jesus Christ the Bearer of the Water of Life. A Christian Reflection on the 'New Age' By Pontifical Council for Culture - Pontifical Council for Interreligious Dialogue (Author)
http://www.stpauls.com.au/product/3090 
http://www.christendom-awake.org/pages/newage&/newage&.htm 
http://catholiceducation.org/articles/religion/re0616.html  (voller Text auf Englisch)
http://www.intratext.com/IXT/ENG0852/

http://www.kathpedia.com/index.php/New_Age 

 

Jesus Christus bringt das Wasser des Lebens

Eine christliche Betrachtung zum „New Age“  

1. Warum diese Betrachtung? 

Der Text versteht sich als ein „vorläufiges Gutachten zum Thema New Age“. Es wendet sich besonders an Personen, die in der Pastoral tätig sind und will aufzeigen, inwiefern New Age als komplexes Phänomen viele Bereiche der zeitgenössischen Kultur beeinflusst und worin es sich vom christlichen Glauben unterscheidet. Der Text will zur Unterscheidung ermutigen. 

Äußerer Anlass für das Dokument ist der Beginn des 3. Jahrtausends, mit dem die Astrologen einen Wechsel vom „Zeitalter der Fische“ zu einem „Neuen Zeitalter“ (engl.: New Age), dem „Zeitalter des Wassermanns“ verbinden. Galt das „Zeitalter der Fische“ als Zeitalter des Christentums, so erwartet man nun einen Paradigmenwechsel zu einem Zeitalter des Geistes, das Entstehen eines neuen, anders gearteten Welt- und Seinsverständnisses (die Gnosis).  

New Age ist in den letzten Jahren im kulturellen Leben der Gegenwart sehr lebendig geworden: in Buchhandlungen und Radioprogrammen, in unzähligen Selbsthilfegruppen bis in die kleinsten Orte. Es findet Eingang in die Unternehmenskultur, aber auch in Priesterseminare, Exerzitien- und kirchliche Bildungshäuser. 

Der Begriff „Neues Zeitalter“ wurde bereits verbreitet zur Zeit der französischen und amerikanischen Revolution von den Rosenkreuzern und den Freimaurern. Inhaltlich reichen die Wurzeln bis in die Zeit der Gnosis der ersten christlichen Jahrhunderte zurück. Diese Ideen erlebten einen neuen Aufschwung zur Zeit der Reformation und der Renaissance, entwickelten sich parallel zum wissenschaftlichen Weltverständnis und wurden im 18. und 19. Jahrhundert zunehmend rational gerechtfertigt. Dabei verzichtete man mehr und mehr auf die Vorstellung eines personalen Gottes zugunsten von Wesenheiten, die im traditionellen Christentum als Mittler zwischen Gott und Menschen fungiert hatten und die nun ganz eigene Bedeutungen bekamen. Die Evolutionstheorie Charles Darwins hat weiter stark zur Verbreitung des New Age beigetragen, ebenso die sich verbreitende Auffassung, dass alles relativ ist (Relativismus),  sowie die Gleichgültigkeit oder sogar Antipathie gegenüber dem Christentum. Der gegenwärtige Erfolg des New Age beruht zum einen darauf, dass die Weltsicht, auf der es fußt, in weiten Kreisen schon lange anerkannt ist. Zum anderen sind die Menschen heute in ihrer Identität verunsichert, sie halten das Christentum für patriarchalisch und autoritär, die Politik für unfähig, sie misstrauen der Medizin und suchen Alternativen. New Age ist so gesehen eine Reaktion gegen das Christentum und gegen die moderne Kultur und doch zugleich deren Kind, hat man doch seit der Renaissance und Reformation die Rechte des Individuums gegenüber der Tradition und Autorität betont. Mit dem Kult des Menschen gehen eine Verinnerlichung der Religion und eine Heiligsetzung des „Ich“ einher. 

Doch gilt es zu sehen, dass hinter der Hinwendung vieler zu New Age auch ernstzunehmende Bedürfnisse stehen: Die Menschen sehnen sich nach tiefer Spiritualität, nach Empfindung, nach Sinn in einer verwirrenden und ... egoistisch gewordenen Welt. 

Johannes Paul II. warnt vor der Illusion, dass die Rückkehr der Gnosis einer neuen Hinwendung zur Religion gleich sei, stand doch die Gnosis immer in klarem Gegensatz zum Wesentlichen des Christentums. Sie zielt letztendlich darauf ab, das Wort Gottes durch menschliches Wort zu ersetzen.   

Dagegen müssen die Christen die Not und die Suche vieler Zeitgenossen ernst nehmen und die spirituelle Dimension des Glaubens und seine Fähigkeit, das Leben zu verändern und zu erneuern, wieder herausstellen.

2. Die New Age – Spiritualität: ein Abriss
 

Viele Christen begegnen häufig den verschiedenen Aspekten des New Age. Die hier vorgelegten Überlegungen wollen helfen: 

Elemente des sich ausbreitenden New-Age-Denkens zu erkennen

diejenigen Elemente zu bestimmen, die der christlichen Offenbarung widersprechen

Es ist weder gerecht noch vernünftig zu behaupten, dass alles, was mit New Age zusammenhängt, gut ist oder umgekehrt, dass alles schlecht ist. Aber es bleibt trotzdem schwierig, angesichts der religiösen Vision des New Age, dieses mit der christlichen Lehre und Spiritualität in Verbindung zu bringen (die beiden widersprechen sich im Wesentlichen). 

New Age ist eine Bewegung

New Age gehört nicht zu den „Neuen religiösen Bewegungen“. Es ist auch keine klar umrissene Bewegung, sondern erstreckt sich über alle Kulturen und beeinflusst so verschiedene Bereiche wie Musik, Kino, Seminare, Fortbildungen, Exerzitien, Therapien und viele andere Aktivitäten. Es ist ein Netzwerk von Anhängern, denen gemein ist, global zu denken, aber lokal zu handeln. So könnte man New Age als ein „Milieu“ bezeichnen. Manche sprechen dennoch von „Bewegung“ wegen des kohärenten Denkens und der entschiedenen Herausforderung an die moderne Kultur, welche New Age darstellt. Es handelt sich um eine synkretistische Struktur, die alle Arten von Elementen vereint, was es den Individuen erlaubt, einzelne Interessen zu teilen und Beziehungen auf verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlichem Engagement zu knüpfen. Viele der Tendenzen, Praktiken und Haltungen, die in irgendeiner Weise zu New Age gehören, entspringen einer allgemeinen Reaktion gegen die umgebende Kultur. In diesem Sinne ist der Begriff „Bewegung“ nicht unangemessen und kann auf New Age angewandt werden wie er auf andere große soziale Bewegungen angewandt wird (Menschenrechtsbewegung, Friedensbewegung). Wie jene ist New Age ein zusammen gewürfeltes Ganzes von Individuen, welche in den großen Zielen übereinstimmen, sich aber durch den Grad ihres Engagements und ihre Haltung in Einzelfragen unterscheiden.

New Age ist keine Religion 

Viele Anhänger von New Age verwerfen die organisierte Religion, von der sie behaupten, dass sie nicht auf ihre Bedürfnisse antworte. Viele sind überzeugt, dass die Zeit der Einzelreligionen vorbei sei. Man muss New Age deshalb im weiten Kontext der esoterischen Religiosität ansiedeln... 

2.1. Was ist neu an New Age? 

Nach Ansicht der Astrologen geht das vom Christentum geprägte „Zeitalter der Fische“ zu Ende und macht einem neuen Zeitalter, dem „Zeitalter des Wassermanns“ Platz. Wenn diesem Zeitalter des Wassermanns in New Age so viel Bedeutung beigemessen wird, so geht dies großenteils auf den Einfluss der Theosophie, des Spiritismus, der Anthroposophie und ihrer esoterischen Vorläufer zurück. ... Die überzeugtesten Vertreter bringen damit den Wunsch  nach ... einer Veränderung unserer Kultur und unserer Haltung zur Welt zum Ausdruck, den Wunsch nach einem neuen spirituellen Bewusstsein. New Age beinhaltet aber auch viele Ideen, die in keinem direkten Zusammenhang mit dem Übergang vom Zeitalter der Fische zum Zeitalter des Wassermanns stehen. So gibt es gemäßigte und allgemeine Visionen einer Zukunft, wo eine weltweite Spiritualität mit den Einzelreligionen einhergeht, wo weltweite politische  Institutionen lokale Institutionen ergänzen, wo Kommunikation und Bildung ein größerer Raum gegeben wird, wo Schulmedizin und Selbstheilung zusammenwirken, wo der Mensch sich mehr als androgyn versteht, wo es zu einer Verbindung von Wissenschaft, Mystizismus, Technologie und Ökologie kommt. 

All dies offenbart eine tiefe Sehnsucht nach einem Leben, das eine größere Fülle hat und das gesünder ist für die Menschen und für die Erde. 

Zu den Traditionen, die in New Age zusammenfließen, gehören unter anderem: die okkulten Praktiken des alten Ägypten, die Kabbala, der Gnostizismus der ersten Jahrhunderte des Christentums, der Sufismus, das Druidenwissen, das keltische Christentum, die mittelalterliche Alchemie, das Rosenkreuzertum, der Hermetismus der Renaissance, Theosophie, Anthroposophie, der Zen-Buddhismus und Yoga. 

Das Neue an New Age ist ein Synkretismus (eine Vermischung) von esoterischen und weltlichen Elementen, welche zusammenkommen in der sehr weit verbreiteten Auffassung, dass der Zeitpunkt gekommen ist für eine radikale Veränderung der Individuen, der Gesellschaft und der Welt. Dieser Paradigmenwechsel kommt zum Ausdruck  

  • im Wechsel von der mechanischen Physik zur Quantenphysik

  • im Wechsel von der Betonung der Vernunft zur Aufwertung der Gefühle (und individueller Erfahrung)

  • im Wechsel von der Vorherrschaft des Männlichen hin zu den weiblichen Werten, sowohl beim Individuum wie auch in der Gesellschaft.

Die Zurückweisung der Modernität, welche hinter diesem Wunsch nach Veränderung steckt, kann beschrieben werden als ein modernes Wiederaufleben der heidnischen Religionen unter dem Einfluss der fernöstlichen Religionen, der Psychologie, der Philosophie, der Wissenschaft und der kulturkritischen Bewegung der 50er und 60er Jahre.  

Wir sind wirklich Zeuge des Aufkommens einer neuen Weltsicht, die die vorhergehende völlig in Frage stellt. Das beste Beispiel ist vielleicht das vollkommen andere Verständnis der Bedeutung von Jesus Christus. Es handelt sich um zwei unvereinbare Sichtweisen. 

Da Wissenschaft und Technologie nicht geben konnten, was sie zu versprechen schienen, haben sich die Menschen in ihrer Suche nach Freiheit der Spiritualität zugewandt. New Age, wie wir es heute kennen, ist die Frucht einer Sehnsucht nach etwas, das menschlicher und schöner ist als die Erfahrung der Bedrängnis und Entfremdung in der westlichen Gesellschaft.  

Die spirituellen und mystischen Tendenzen, die in den 60er und 70er Jahren Kennzeichen einer idealistischen und linken Gegenkultur waren, sind heute weitgehend integriert in die umgebende Kultur und das in so verschiedenen Bereichen wie der Medizin, der Wissenschaft, der Kunst oder der Religion. Die westliche Kultur ist künftighin geprägt von einem diffusen politischen und ökologischen Bewusstsein, und diese globale kulturelle Veränderung hat einen starken Einfluss auf den Lebensstil der Individuen. Einige behaupten, dass gerade die New Age-Bewegung den eigentlichen Übergang darstellt zu dem, was sie eine " viel bessere Lebensform" nennen.

 
2.2. Was verspricht New Age?
 
2.2.1. Der Reiz des Übersinnlichen: Engel 

Die New Age-Spiritualität zeigt sich fasziniert von außergewöhnlichen Erscheinungen.

„Personen, die als Medium betrachtet werden, versichern, dass sie während der Trance unter dem Einfluss einer anderen Wesenheit stehen durch ein Phänomen des New Age, das Channeling genannt wird und während dessen das Medium die Kontrolle über seinen Körper und seine natürlichen Fähigkeiten verlieren kann. Diejenigen, die solchen Sitzungen beigewohnt haben, geben normalerweise gerne zu, dass diese Erscheinungen sehr wohl spiritueller Natur sind, aber dass sie nicht von Gott kommen, trotz der Sprache der Liebe und des Lichts, die fast immer verwendet wird. Es wäre wahrscheinlich angemessener, sie eher als eine neue Form des Spiritismus denn als Spiritualität im eigentlichen Sinn zu betrachten. Andere Freunde und Ratgeber in der Welt der Geister sind die Engel (die heute im Mittelpunkt eines florierenden Marktes von Büchern und Bildern stehen). Diejenigen, die sich im New Age an Engel wenden, tun das normalerweise nicht in systematischer Weise, denn "es gibt zahlreiche Ebenen von Führern, Wesenheiten, Energien und Wesen in jedem Winkel des Universums...". Diese spirituellen Wesenheiten werden oft aus nichtreligiösen Motiven angerufen, als Hilfe zur Entspannung, um eine bessere Entscheidung zu treffen oder sein Leben oder seine Karriere besser zu kontrollieren. ... Schließlich werden einige Naturgeister als mächtige Energien beschrieben, die sowohl in der Natur als auch auf 'inneren Ebenen' gegenwärtig sind, Ebenen, auf die man vorstößt mit Hilfe von Ritualen, Drogen oder anderen Techniken, die geeignet sind, andere Bewusstseinszustände zu schaffen. Es ist klar, dass man im New Age, zumindest in der Theorie, im allgemeinen keine andere spirituelle Autorität anerkennt als die eigene innere Erfahrung. "

 
2.2.2. Harmonie und Verständnis: die richtigen Schwingungen  

Der Garten von Findhorn und Feng Shui illustrieren auf verschiedene Weise, dass es nach der Lehre von New Age wichtig ist, sich der Natur und dem Kosmos anzupassen. (Die göttlichen Energien in uns zu harmonisieren... )

"Im New Age gibt es keine Unterscheidung zwischen Gut und Böse. Die menschlichen Handlungen sind die Frucht der Erleuchtung oder der Unwissenheit. Folglich darf niemand verurteilt werden, und niemand braucht Vergebung. Der Glaube an die Existenz des Bösen (des Teufels) kann nur Negativität und Angst hervorbringen. Die Antwort auf die Negativität ist die Liebe (sie sagen: auch Luzifer muss geliebt und erlöst werden). Es handelt sich nicht um eine Liebe, die sich in selbstlosen Handlungen der Nächstenliebe zeigen muss, sondern vielmehr um eine geistige Haltung (egozentrisch). Die Liebe ist Energie, eine Schwingung mit hoher Frequenz, und das Geheimnis des Glücks, der Gesundheit und des Erfolgs liegt in der Fähigkeit, sich auf diese Schwingung einzustimmen und so seinen Platz im großen Zusammenhang des Seins zu finden. Die Lehrer und Heiler des New Age behaupten, den Schlüssel der Zusammenhänge zwischen allen Elementen des Universums zu haben, welcher es den Individuen erlaubt, die Klangfarbe ihres Lebens zu verändern und in einer vollkommenen Harmonie mit den anderen Menschen und mit allem, was sie umgibt, zu leben. Der theoretische Bezugsrahmen ändert sich jedoch von Autor zu Autor." 

2.2.3. Die Gesundheit: blühendes Leben
 

„Die Schulmedizin (Allopathie) neigt heute dazu, nur einzelne, isolierte Symptome zu behandeln (nur Symptome statt Ursachen zu beachten), ... was oft zu einer verständlichen Unzufriedenheit führt. Die alternativen Therapien haben deshalb viel Erfolg, weil sie behaupten, das Individuum als Ganzes zu betrachten und weil sie nicht nur behandeln, sondern heilen wollen. Das ganzheitliche Verständnis von Gesundheit ... konzentriert sich auf die entscheidende Rolle der Psyche in der Heilung des Körpers. Das Band zwischen der geistigen und körperlichen Seite der Person sei im Immunsystem zu finden oder im indischen System der Chakren. In der Sicht des New Age sind Krankheit und Leiden die Folge eines naturwidrigen Verhaltens. Wenn man im Einklang mit der Natur ist, kann man mit einer besseren Gesundheit rechnen und sogar mit materiellem Wohlstand. Einige Heiler des New Age gehen sogar soweit zu behaupten, dass der Tod nicht unvermeidlich sei. Indem wir unser menschliches Potenzial entwickeln, können wir mit unserem "inneren Gott" in Kontakt treten und mit einzelnen Seiten von uns selbst, die entfremdet oder unterdrückt wurden. Das wird besonders in den 'veränderten Bewusstseinszuständen' ... erkennbar, hervorgerufen sei es durch Drogen, durch verschiedene Techniken der Bewusstseinserweiterung besonders im Rahmen der 'Transpersonellen Psychologie'. Der Schamane wird oft als ein Spezialist für veränderte Bewusstseinszustände gesehen, als ein Wesen, das fähig ist Mittler zu sein zwischen dem transpersonellen Bereich der Geister und Götter und der Welt der Menschen. 

Es existiert eine große Bandbreite von Zugängen zu den ganzheitlichen Therapien, von denen einige von alten kulturellen, religiösen oder esoterischen Traditionen beeinflusst sind, andere von den psychologischen Theorien, die in Esalen in den Jahren 1960 bis 70 entwickelt wurden. New Age wirbt für eine große Breite von Praktiken wie Akupunktur, Biofeedback, Chiropraxie, Kinesiologie, Homöopathie, Irisdiagnose, Massagen und verschiedene Körpertechniken (wie Ergonomie, Feldenkraismethode, Reflexzonenmassage, Rolfing, Polaritätsmassage, therapeutisches Berühren etc.), Meditation und Visualisation, Eneagramm, Ernährungstherapien, Psychobehandlungen, verschiedene Arten von Pflanzenmedizin, Heilung durch Kristalle, Steine, Metalle, Musik oder Farben, Reinkarnations-therapien, ... Es wird gesagt, dass die Quelle der Heilung in uns selbst liege und dass wir sie erreichen können, wenn wir mit unserer inneren Energie oder der kosmischen Energie in uns in Kontakt treten." (Anmkg: Wer sich von Gott abwendet oder ein Vakuum zu erreichen sucht, der begegnet dem Lügengeist in schönstem Licht, dem Verführer von Anbeginn an.)

Zur Reinkarnationslehre ist zu sagen: in der fernöstlichen Reinkarnationslehre ist das Ziel, einmal ganz frei zu werden von der Notwendigkeit, wieder geboren zu werden. In den meisten buddhistischen Traditionen wandert nicht die einzelne Seele von Körper zu Körper, sondern ein übergeordnetes Bewusstsein, der göttliche Kern der Person. Das gegenwärtige Leben wird als Teil eines möglicherweise nie endenden kosmischen Prozesses verstanden, der selbst die Götter einschließt. Im Westen wird die Reinkarnation seit der Zeit Lessings viel optimistischer gesehen als fortschreitender individueller Lern- und Vervollkommnungsprozess. Spiritismus, Theosophie, Anthroposophie und New Age betrachten die Reinkarnation als Teilhabe an der kosmischen Entwicklung. Diese nichtchristliche Annäherung an die Eschatologie erlaubte es, auf die ungelöste Frage der Theodizee (Warum gibt es das Leiden in der Welt trotz einem guten Gott?) zu antworten und den Begriff der Hölle auszuklammern. 

2.2.4." Ganzheit": eine magische Reise ins Unbekannte 

Eines der zentralen Themen des New Age ist die Suche nach Ganzheit. Jede Form von Dualismus soll überwunden werden. Das betrifft die Unterscheidungen zwischen Schöpfer und Geschöpf, zwischen Mensch und Natur, zwischen Geist und Materie, die zu Unrecht als Formen von Dualismus und Folge der jüdisch-christlichen Wurzeln unserer Zivilisation gesehen werden. Tatsächlich gehen dualistische Sichtweisen in diesem Bereich eher auf den Gnostizismus und Manichäismus zurück. Kritisiert wird auch die moderne Wissenschaft wegen ihrer Suche nach immer noch kleineren Einheiten, die soweit geht, dass selbst die geistige Wirklichkeit aus materiellen Prozessen erklärt wird. In all diesen Bereichen setzt New Age auf  Ganzheitlichkeit. Ganzheitlichkeit (Holistik) prägt die ganze New Age-Bewegung, von der ganzheitlichen Heilung über das ökologische Bewusstsein bis hin zur Idee einer globalen "Vernetzung".
 

 2.3. Die grundlegenden Prinzipien von New Age

 2.3.1. Globale Antwort in Zeiten der Krise 

" Sowohl die christliche Tradition wie auch der säkulare Glaube an einen grenzenlosen Fortschritt der Wissenschaft haben einen schweren Einbruch erlebt, der zum ersten Mal in der Studentenrevolution von 1968 sichtbar wurde. Die Weisheit der früheren Generationen wurde plötzlich ihrer Bedeutung und ihres Ansehens beraubt, während die Allmacht der Wissenschaft schwand, so dass es die Kirche heute äußerst schwer hat, ihren Glauben den jungen Generationen zu vermitteln. Der allgemeine Verlust des Vertrauens in die traditionellen Säulen des Bewusstseins und des gesellschaftlichen Zusammenhalts wird begleitet von der unerwarteten Rückkehr der kosmischen Religion, von Riten und Glaubensinhalten, von denen viele glaubten, sie seien vom Christentum verdrängt worden. In Wirklichkeit ist dieser unterirdische esoterische Strom niemals ganz verschwunden. Dagegen ist im westlichen Kontext das Interesse für die fernöstlichen Religionen, das sich seit Ende des 19. Jahrhunderts unter dem Einfluss der theosophischen Bewegung verbreitet hat, eine neue Größe, die das wachsende Bewusstsein für eine globale Spiritualität widerspiegelt, welche alle existierenden religiösen Traditionen (vermengend) einschließt.

Die ewige philosophische Frage der Einheit und Vielheit drückt sich in ihrer modernen und zeitgenössischen Version aus in dem drängenden Bedürfnis, jede Teilung, ja sogar jede Verschiedenheit und Unterscheidung zu überwinden. Der allgemeinste Ausdruck dafür ist die Ganzheitlichkeit, die zugleich ein wesentliches Element des New Age und ein Zeichen der Zeit im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts darstellt."  ... 

Zu den sichtbarsten Zeichen gehört die Entwicklung der Ökologie.

"Die Ökologie als Faszination für die Natur und neue Heiligsetzung der Erde, die Mutter Erde oder Gaia, hat einen immensen Erfolg erlebt und wurde Allgemeingut dank des  missionarischen Eifers der Politik der Grünen.... 

In dieser Sicht eines geschlossenen Universums, das neben uns selbst Gott und andere spirituelle Wesen enthält, erkennen wir einen unausgesprochenen Pantheismus. Das ist ein wesentlicher Punkt, der durch das ganze Denken und alle Praktiken des New Age hindurchscheint ... Als Christen glauben wir im Gegenteil, 'dass der Mensch wesentlich Geschöpf ist und es für immer bleibt, so dass ein Aufgehen des menschlichen Ich im göttlichen Ich niemals möglich sein wird'.

 
2.3.2. Der Prägestock des New Age - Denkens 

„Der wesentliche Prägestock des New Age-Denkens ist in der esoterisch-theosophischen Tradition enthalten, einer Tradition, die in den intellektuellen Zirkeln Europas im 18. und 19. Jahrhundert weit verbreitet war. Man findet sie besonders in der Freimaurerei, im Spiritismus, im Okkultismus und in der Theosophie (Anthroposophie), denen eine Art esoterischer Kultur gemeinsam war. In dieser Weltsicht sind das sichtbare und das unsichtbare Universum  verbunden durch eine Reihe von Bezügen, Analogien und Einflüssen zwischen dem Mikrokosmos und dem Makrokosmos, zwischen Metallen und Planeten, zwischen den Planeten und den verschiedenen Teilen des menschlichen Körpers, zwischen dem sichtbaren Kosmos und den unsichtbaren Reichen der Wirklichkeit. Die Natur ist ein lebendiges Wesen, das von Impulsen der Sympathie und Antipathie durchzogen und von einem geheimen Feuer belebt wird, das die Menschen zu beherrschen suchen. Die Menschen können mit den höheren oder niedrigeren Welten in Kontakt treten durch die Gedankenkraft (ein Organ der Seele und des Geistes) oder durch Mittler (Engel, Geister, Dämonen) oder Rituale.

       Gnosis:

Auf einem Weg spirituellen Wachstums ist es möglich, in die Geheimnisse des Kosmos einzudringen. Aber das wahre Ziel ist die Gnosis (die Erkenntnis), die höchste Form des Wissens (dass ich mit Gott identisch bin: "Ich bin Gott"), die Entsprechung des Heils, welche eine Erforschung der ältesten und der erhabensten Traditionen der Philosophie (fälschlicherweise philosophia perennis genannt) voraussetzt sowie eine geheime (esoterische) Lehre, die den Schlüssel zu allen äußeren (exoterischen) Traditionen enthält, die allen zugänglich sind. Die esoterischen Lehrinhalte werden vom Meister an den Schüler nach einem fortschreitenden Einführungsprogramm weitergegeben (siehe Scientology)."

 Im 19. Jahrhundert wurden die alten esoterischen Traditionen (Alchimie, Magie, Astrologie ...) durch säkulare Elemente der modernen Kultur ergänzt, wie z.B. die Erforschung der Kausalitätsgesetze, die Evolutionstheorie, die Psychologie und das Studium der Religionen.

Diese Form der Esoterik hat ihren Höhepunkt erreicht mit dem russischen Medium Helena Blavatsky, die 1875 in New York die Theosophische Gesellschaft  gründete. Diese Gesellschaft hatte drei große Ziele:

·         Kern sein einer universellen Brüderschaft der Menschheit (One World), ohne Unterscheidung der Rasse, Religion, Kaste oder Hautfarbe  (Bahai)

·         Das vergleichende Studium der Religionen, der Philosophie und der Wissenschaft vorantreiben

·         Die unerklärten Gesetze der Natur und die verborgenen Kräfte des Menschen erforschen 

Zentral wichtig ist für Helena Blavatsky die Emanzipation der Frau. Dahinter steckt bei ihr ein Angriff auf den "männlichen" Gott des Judentums, des Christentums und des Islam. Sie predigte die Rückkehr zur Muttergöttin des Hinduismus und die Praxis der weiblichen Tugenden. Ihre Ideen wurden von den Wegbereiterinnen der Frauenbewegung aufgegriffen. Die Bewegungen Wicca (Hexen) und "Women's spirituality" verfolgen noch heute diesen  Kampf gegen das "patriarchale" Christentum. 

Zu den wichtigsten Wegbereitern des Wassermannzeitalters, die den Grund legten für eine Sichtweise der Veränderung basierend auf einer Erweiterung des Bewusstseins und der Erfahrung der Selbstübersteigung, gehören der amerikanische Psychologe William James und der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung.

William James sah in der Religion eine Erfahrung, kein Dogma, und er vertrat die Ansicht, dass die Menschen ihre mentale Haltung soweit verändern können, dass sie ihr Schicksal selbst bestimmen können.

C.G. Jung betonte den transzendenten Charakter des Bewusstseins und hat den Begriff des „kollektiven Unbewussten“ eingeführt (für ihn gibt es keinen Teufel, der Visionen und Wissen gibt). Wie William James hat er die Psychologie auf das Sakrale hin geöffnet, indem er sie mit Inhalten aus der esoterischen Spekulation befrachtet hat. Daraus ist ein Gebilde von Theorien entstanden, die es den Menschen erlauben, von Gott zu sprechen, tatsächlich aber ihre Psyche zu meinen und umgekehrt. Wenn die Psyche "Geist" ist und wenn Gott auch "Geist" ist, kann man vom einen wie vom anderen sprechen. Für Jung ist die Psychologie der moderne Mythos und erst im Licht dieses Mythos können wir den Glauben verstehen. Gewiss erklärt die Psychologie Jungs manche Aspekte des christlichen Glaubens, aber seine religiösen Überzeugungen sind so, dass nur ein verworrenes Gottesbild bleibt. Ein zentrales Element seines Denkens ist der Sonnenkult, in dem Gott die vitale Energie (libido) der Person ist. Jung bezieht sich auf den "inneren Gott", eine Gottheit, die er in jedem Menschen erblickte. Der Weg in die innere Welt geht über das Unbewusste.

Die Verwechslung von Psychologie und Spriritualität wurde Ende der 60er Jahre vom Esalen-Institut in Kalifornien aufgegriffen. Die Transpersonelle Psychologie, die stark beeinflusst ist von den fernöstlichen Religionen und von Jung, schlägt einen kontemplativen Weg vor, wo Wissenschaft und Mystizismus zusammentreffen. Es geht darum, den "inneren Gott" in sich zu finden und zwar mit Hilfe von angemessenen Therapien wie Meditation, parapsychologischen Erfahrungen, Anwendung von halluzinogenen Drogen. Dies sollte helfen, "letzte" oder "mystische" Erfahrungen der Vereinigung mit Gott oder dem Kosmos zu machen.
 

Waren die Kommunität von Findhorn in Schottland und das Esalen-Institut in Kalifornien anfangs die großen Vertreter der Vorstellung vom Kommen eines Neuen Zeitalters, so wurde die Verbreitung wesentlich gefördert durch das Entstehen eines globalen Bewusstseins und durch die wachsende Angst vor einer ökologischen Krise.

2.3.3. Die großen Themen des New Age
 

New Age ist keine Religion im eigentlichen Sinn, interessiert sich aber für alles, was man „göttlich“ nennt. Es vereint in diesem Interesse alle Arten von Aktivitäten, Ideen und Individuen. Es gibt aber keine Strukturen, die mit den Doktrinen der organisierten Religionen verglichen werden können. Innerhalb der Vielfalt des New Age lassen sich jedoch gemeinsame Überzeugungen erkennen: 

  • Der Kosmos ist ein organisches Ganzes.

  • Er wird von einer Energie belebt, die mit der Seele oder dem Geist Gottes identisch ist.

  • Man glaubt an die Vermittlung verschiedener spiritueller Wesenheiten: die Menschen sind fähig sich (aus eigener Kraft und Einsicht) bis in die höheren Sphären des Unsichtbaren zu erheben und ihr Leben nach dem Tod zu kontrollieren.

  • Man glaubt an die Existenz eines „ewigen Bewusstseins“, das vor und über allen Religionen und Kulturen ist.

  • Die Individuen folgen erleuchteten Meistern (Anmkg: wer sind diese Wesenheiten nach dem MarkusEvangelium?)

  

2.3.4. Was sagt New Age … 

2.3.4.1. … über die menschliche Person? 

„New Age glaubt fest, dass die menschliche Person durch eine Vielzahl von Techniken und Therapien vervollkommnet werden kann (im Gegensatz zur christlichen Auffassung von der Zusammenarbeit mit der göttlichen Gnade). Mit Nietzsche ist es allgemein davon überzeugt, dass das Christentum das volle Auftreten des authentischen Menschseins verhindert hat. Die Vollkommenheit besteht in dieser Sicht in der Selbstverwirklichung innerhalb einer Wertordnung, die wir selber schaffen und durch unsere eigenen Kräfte vollenden. So kann man vom selbst-schöpferischen Ich sprechen.  … 

Zu unterscheiden sind die Esoterik, welche eine Suche nach Erkenntnis ist, und Magie oder Okkultismus, welche ein Werkzeug sind, um Macht zu erlangen (wobei man meint, "Weiße Magie" sei erlaubt). Einige Gruppen sind zugleich esoterisch und okkultistisch. Im Herzen des Okkultismus gibt es einen Willen zur Macht, der auf dem Traum beruht, göttlich zu werden (Ich bin Gott, von gleichem Wesen). Die Techniken der Bewusstseinserweiterung dienen dazu, den Menschen ihre göttliche Macht zu offenbaren … Eine der extremen Formen dieser Übersteigerung des Menschen, die das richtige Verhältnis zwischen Schöpfer und Kreatur umkehrt, ist der Satanismus. Satan wird zum Symbol einer Rebellion gegen die Konventionen und Regeln, ein Symbol, das oft aggressive, egoistische und gewalttätige Formen annimmt. Einige protestantische Gruppen haben ihre Besorgnis zum Ausdruck gebracht angesichts der vom Bewusstsein nicht wahrnehmbaren Gegenwart von etwas, das sie als satanische Symbolik in verschiedenen Arten von Rockmusik betrachten, welche einen großen Einfluss auf die Jugend haben. Man ist da sehr weit weg von der Botschaft des Friedens und der Harmonie des Neuen Testaments! Das ist eine der Folgen der Selbstüberschätzung des Menschen, wenn diese so weit geht, die Existenz eines transzendenten Gottes zu leugnen. …

Die fundamentalen Themen der esoterischen Kultur sind heute gegenwärtig in den Bereichen der Politik, der Bildung, der Gesetzgebung. Das trifft besonders auf die Ökologie zu. Indem sie den Bio-Zentrismus stark betont, verwirft sie am Ende die anthropologische Sicht der Bibel, in welcher die Menschen im Zentrum der Welt stehen, weil sie qualitativ höher stehen als die anderen Formen der Natur. Das ist heute eine sehr deutliche Tendenz in der Gesetzgebung und in der Bildung, selbst wenn sie die Menschheit herabwürdigt. Derselbe kulturelle esoterische Hintergrund erscheint in den Theorien, die der Politik der Geburtenkontrolle und der genetischen Experimente zugrunde liegen und die wohl den Traum der Menschen ausdrücken, sich selbst von neuem zu schaffen. Wie glaubt man, dorthin zu gelangen? Indem man den genetischen Code entziffert, indem man die natürlichen Gesetze der Sexualität entstellt, indem man den Grenzen des Todes trotzt. 

Nach dem, was man als die klassische Auffassung des New Age bezeichnen könnte, werden die Individuen mit einem göttlichen Funken geboren … Das verbindet sie mit der Einheit von Allem. Sie werden also als göttliche Wesen angesehen, obwohl sie an dieser kosmischen Gottheit auf unterschiedlichen Bewusstseinsebenen teilhaben. Wir sind Mit-Schöpfer und wir schaffen unsere eigene Wirklichkeit. Einige New Age-Autoren sind der Meinung, dass wir die Umstände unseres Lebens selbst wählen (und sogar unseren guten oder schlechten Gesundheitszustand), in einer Sicht, wo jedes Individuum als schöpferische Quelle des Universums betrachtet wird. Aber wir müssen einen Weg gehen, um unseren genauen Platz in der Einheit des Kosmos zu entdecken. Dieser Weg ist die Psychotherapie, und das Heil ist die Erkenntnis des universellen Bewusstseins. Es gibt keine Sünde: es gibt nur eine unvollkommene Erkenntnis. Die Identität eines jeden menschlichen Wesens geht auf im universellen Wesen und in der Abfolge von Inkarnationen. Die Individuen sind dem Einfluss der Sterne unterworfen, können sich aber dem Göttlichen, das in ihnen lebt, öffnen mittels einer konstanten Suche (mit Hilfe von geeigneten Techniken) nach einer größeren Harmonie zwischen dem Ich und der göttlichen kosmischen Energie. Keinesfalls braucht man hier eine Offenbarung oder ein Heil, das von außen kommt: Es reicht, die Erfahrung des Heils zu machen, welches man tief in sich selbst findet (Selbsterlösung) mittels der Beherrschung von psycho-physischen Techniken, die zur endgültigen Erleuchtung führen.

Einige Etappen dieses Weges der Selbst-Erlösung sind vorbereitend (Meditation, körperliches Wohlbefinden, Ausfluss von Energien der Selbstheilung). Sie stellen den Ausgangspunkt von Prozessen der Vergeistigung, der Vervollkommnung und der Erleuchtung dar und tragen bei zur Verbesserung der Selbstbeherrschung und der psychischen Konzentration auf die Verwandlung des individuellen Ich in „kosmisches Bewusstsein“. Es ist dem Menschen bestimmt, eine Folge von Reinkarnationen zu durchleben … Es handelt sich hierbei nicht (wie in den fernöstlichen Religionen) um den Zyklus des samsara im Sinne einer Reinigung als Strafe, sondern um einen fortwährenden Aufstieg zur vollkommenen Entwicklung des eigenen Potenzials.

 Man beruft sich auf die Psychologie, um die Bewusstseinerweiterung als „mystische“ Erfahrung zu erklären. Yoga, Zen, Transzendentale Meditation und tantrische Übungen führen zur Erfahrung der vollen Selbstverwirklichung oder Erleuchtung. Die außergewöhnlichen Erfahrungen (Rebirthing lässt die eigene Geburt wiedererleben, Reisen an die Grenzen des Todes, Biofeedback, Tanz und sogar Drogen, alles, was eine Veränderung des Bewusstseinszustandes hervorrufen kann) führen zum Bewusstsein der Einheit und der Erleuchtung. Da es einen einzigen Geist gibt, können einzelne Personen als Kanal dienen,  um mit den höheren Wesen in Kontakt zu treten. Jeder Teil dieses einzigen universellen Seins ist mit allen anderen Teilen verbunden.

 Der klassische Zugang zum New Age ist der der transpersonellen Psychologie. Deren hauptsächliche Konzepte sind: der universelle Geist, das höhere Ich, das kollektive oder persönliche Unbewusste und das individuelle Ego. Das höhere Ich, das unsere eigentliche Identität ist,  baut eine Brücke zwischen Gott als göttlicher Intelligenz und der Menschheit. Die spirituelle Entwicklung ist der Kontakt mit dem höheren Ich, der erlaubt, jede Form von Dualismus zwischen Subjekt und Objekt, Leben und Tod, Psyche und Leib, Ich und fragmentarischen Aspekten des Ich zu überwinden. Unsere begrenzte Persönlichkeit ist wie ein Schatten des authentischen Ich. Das höhere Ich beinhaltet die Erinnerung an die vorhergegangenen (Re)inkarnationen auf Erden.“

2.3.4.2. ... Gott? 

"New Age hat eine deutliche Vorliebe für die fernöstlichen und vorchristlichen Religionen, indem es davon ausgeht, dass diese nicht von den jüdisch-christlichen Verdrehungen betroffen wurden. Daher das Interesse für die antiken landwirtschaftlichen Rituale und die Fruchtbarkeitskulte. "Gaia", die Mutter Erde, wird dargestellt als Alternative zu Gott, dem Vater, dessen Bild zu befleckt ist durch ein patriarchales Verständnis der Herrschaft des Mannes über die Frau. Wenn von Gott gesprochen wird, geht es niemals um einen persönlichen Gott. Der Gott, von dem New Age spricht, ist weder persönlich noch transzendent. Das ist weder der Schöpfer noch der liebende Erhalter des Universums, sondern eine 'unpersönliche Energie' innerhalb der Welt, mit der sie eine 'kosmische Einheit' bildet.: 'Alles ist eins'. Diese Einheit ist monistisch, pantheistisch oder genauer gesagt panentheistisch. Gott ist das 'Lebensprinzip', 'der Geist oder die Seele der Welt', die ganze Summe des im Universum existierenden Bewusstseins. In einem gewissen Sinne ist alles Gott. Und da die Gegenwart Gottes sich besonders in den geistigen Aspekten der Wirklichkeit zeigt, kann man in gewisser Weise sagen, dass jeder Geist Gott ist.  

... die 'göttliche Energie' wird oft auch als 'Christusenergie' bezeichnet. Aber dieser Christus ist nicht Jesus von Nazareth. Der Titel 'Christus' wird jedem Menschen gegeben, der einen Bewusstseinszustand erreicht, in dem er seine eigene Göttlichkeit wahrnimmt und sich als ein 'universeller Meister' betrachten kann. Jesus von Nazareth war nicht der Christus, sondern nur eine von vielen historischen Persönlichkeiten, in denen diese 'Christusnatur' sich offenbart hat, wie Buddha und andere. Jede historische Erscheinung des Christus zeigt deutlich, dass alle Menschen himmlisch und göttlich sind und lehrt sie dieses Verständnis." 

2.3.4.3.    ... 
die Welt?
 

"Die Aufgabe des mechanistischen Weltbildes der klassischen Physik zugunsten des 'ganzheitlichen' Modells der modernen Atom- und Subatomphysik, das auf der Auffassung beruht, dass die Materie eher aus Wellen und Energie besteht als aus kleinsten Teilchen, hat eine entscheidende Rolle im New Age-Denken gespielt. Das Universum ist ein Ozean aus Energie, der als ein einziges Ganzes oder als Netz von Beziehungen gesehen wird. Die Energie, die diesen einzigen Organismus belebt, ist der 'Geist'. Es gibt keine Verschiedenheit zwischen Gott und Welt. Die Welt, die selbst göttlich ist, durchläuft einen Entwicklungsprozess, der von der unbeweglichen Materie zum 'höchsten und vollkommenen Bewusstsein' geht. Die Welt ist nicht geschaffen, sie ist ewig und genügt sich selber. Die Zukunft der Welt hängt von einer inneren Dynamik ab, die notwendigerweise positiv ist und die zur göttlichen (und versöhnten) Einheit all dessen, was existiert, führt. Gott und die Welt, Seele und Geist, Verstand und Gefühl, Himmel und Erde bilden eine einzige, immense energetische Schwingung. 

James Lovelock sagt in seinem Werk über die Gaia-Hypothese, dass 'das ganze Spektrum des Lebens auf der Erde, von den Walen bis zu den Viren und von den Eichen bis zu den Algen, als ein einziges lebendes Gebilde gesehen werden kann, das fähig ist, die Erdatmosphäre zu beeinflussen, um seine Bedürfnisse zu befriedigen und das Fähigkeiten und Kräfte besitzt, die über die der einzelnen Teile, die es bilden, weit hinausgehen'.  ...

Das globale Gehirn braucht Institutionen, um regieren zu können, anders gesagt, es braucht eine Weltregierung. 'Um die aktuellen Probleme anzugehen, träumt New Age von einer spirituellen Aristokratie ..., die von Geheimgesellschaften geleitet wird ...' (z. B. der Freimaurer).  Diese Sichtweise ist vielleicht übertrieben, aber verschiedene Zeichen zeigen, dass das gnostische Elitedenken mit der globalen Gestaltung in vielen Fragen der internationalen Politik zusammentrifft.

Alles im Universum hängt zusammen. Jedes Teil ist in sich ein Teil des Ganzen. Das Ganze ist in jedem Ding, und jedes Ding ist im Ganzen. In der 'großen Kette der Wesen' sind alle Wesen eng miteinander verbunden. Sie formen nur eine einzige Familie mit verschiedenen Graden der Entwicklung. Jeder Mensch ist ein Hologramm, ein Bild der ganzen Schöpfung, innerhalb derer jedes Element auf einer eigenen Frequenz schwingt. Der Mensch ist eine Nervenzelle im zentralen Nervensystems der Erde, und alle individuellen Wesenheiten stehen untereinander in einer Beziehung der gegenseitigen Ergänzung. In der ganzen Schöpfung gibt es eine innere Komplementarität oder Androgynie. … 

Bis jetzt war der 'Paradigmenwechsel' nur ein radikaler Perspektivenwechsel. Die Frage stellt sich, ... inwiefern die innere Veränderung auf die äußere Welt Einfluss nehmen kann. Man muss sich wohl fragen, inwieweit eine Theorie wissenschaftlich sein kann, die Behauptungen aufstellt, wie die folgende: 'Der Krieg ist undenkbar in einer Gesellschaft von unabhängigen Individuen, die entdeckt haben, dass die ganze Menschheit in gegenseitiger Abhängigkeit steht, die keine Angst vor unterschiedlichen Ideen oder Kulturen haben und die wissen, dass alle Revolutionen in einem selbst beginnen und dass man den anderen nicht den eigenen Erleuchtungsgrad aufzwingen kann.'"

2.4.     NeNew Age und Kultur
 

„Im Grunde hängt die Anziehungskraft des New Age mit der Faszination für das eigene Ich zusammen, für seinen Wert, seine Fähigkeiten und seine Probleme. Diese Faszination wird von der gegenwärtigen Kultur geschürt. Denn wenn die traditionelle Religiosität mit ihrer hierarchischen Organisation die Gemeinschaft favorisiert, so favorisiert die Spiritualität, die sich von der Tradition abgelöst hat, die Individualität. …

Die Zurückweisung einer Tradition, die in patriarchalischen, hierarchischen, sozialen und kirchlichen Organisationen Gestalt gewinnt, mündet in die Suche nach einer anderen Gesellschaftsform, die sich ganz klar am modernen Verständnis des Ich orientiert. Viele New Age-Texte vertreten die Meinung, dass man nichts (Unmittelbares) tun kann, um die Welt zu verändern, aber dass man alles tun kann, um sich selbst zu ändern. Die Veränderung des individuellen Bewusstseins wird verstanden als ein (indirekter) Weg, um die Welt zu verändern. Das wichtigste Werkzeug für eine gesellschaftliche Veränderung ist das persönliche Beispiel. Wird einmal weltweit die Bedeutung des persönlichen Beispiels anerkannt, folgt schnell die Wandlung der kollektiven Seele ... Das gehört eindeutig zum  ganzheitlichen Paradigma  ... Man liest darin auch den Einfluss der Theorie der Bezüge, wie sie von Jung vorgelegt wurde, heraus sowie seiner Verwerfung der Kausalität. Die Individuen sind fragmentarische Erscheinungen des planetaren Hologramms. Indem man in sich hineinschaut, erkennt man nicht nur das Universum, man verändert es auch. Aber je mehr man in sich selber schaut, desto mehr verblassen die politischen Aktivitäten. Ist das wirklich vereinbar mit der Rhetorik einer demokratischen Teilnahme an einer neuen Weltordnung oder ist es eine verschleierte und unbewusste Art und Weise, die Individuen ihrer Rechte zu berauben mit dem Risiko, sie schutzlos Manipulationen auszusetzen? ... Einige Beobachter des New Age sehen hinter der deutlichen Gleichgültigkeit der Politik gegenüber das Risiko des Entstehens autoritärer Staatsformen.  …

New Age übernimmt hier und da Elemente der fernöstlichen religiösen Praktiken und interpretiert sie neu,  um sie der westlichen Kultur anzupassen. Das zeigt sich in der Zurückweisung der Begriffe Sünde und Heil, die durch die moralisch neutralen Begriffe Abhängigkeit und Befreiung ersetzt werden. Diese Verweise auf asiatische Einflüsse sind oft nur eine einfache „Pseudo-Orientalisierung“ der westlichen Kultur. Darüber hinaus handelt es sich fast nie um einen wirklichen Dialog. In einem Kontext, wo die griechisch-römischen und die jüdisch-christlichen Einflüsse verdächtig sind, stellen die östlichen Einflüsse eine Alternative zur westlichen Kultur dar. Die Wissenschaft und Schulmedizin werden gegenüber den ganzheitlichen Zugängen als unterlegen bewertet, ebenso wie die patriarchalischen und besonderen Strukturen im Bereich der Politik und Religion als Hindernisse für das Kommen des Wassermannzeitalters angesehen werden. Noch einmal, es ist klar erkenntlich, dass die Wahl der Alternativen des New Age einen totalen Bruch mit der Tradition, der man angehört, beinhaltet. Ist das wirklich eine so reife und befreite Haltung, wie man glaubt?

Die echten religiösen Traditionen ermutigen zur Disziplin mit dem Ziel, Weisheit, Ausgeglichenheit und Mitgefühl zu erlangen. New Age macht sich zum Echo der tiefen und nicht auszureißenden Sehnsucht der Gesellschaft nach einer unverkürzten religiösen Kultur und nach einem Ideal, das in sich zusammenhängender und lichtvoller ist als das, was im allgemeinen die Politiker bieten, aber es ist nicht gut zu erkennen, worin eine Vision, die auf der fortwährenden Expansion des Ich basiert, den Individuen oder der Gesellschaft nützlich sein kann. Die New Age -Kurse … verbinden die Werte der Gegen-Kultur mit dem Wunsch nach Erfolg, wie er der zeitgenössischen Kultur zu eigen ist, die innere Zufriedenheit mit dem äußeren Erfolg. Die Seminare „ Spirit of Business“ der Kommunität von Findhorn zielen darauf ab, die Erfahrung der Arbeit zu verwandeln und dabei die Produktivität zu erhöhen. Einige New Age -Anhänger bemühen sich nicht nur darum, authentischer und spontaner zu werden, sondern auch reicher (mit Hilfe der Magie etc.).  Was die Dinge noch attraktiver macht für Geschäftsleute, die sich um die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens sorgen, ist, dass die New Age -Kurse menschlichere Ideen in der Geschäftswelt zu fördern scheinen. Der Arbeitsplatz wird wie ein Lernfeld vorgestellt, wo es gilt, der Arbeit Leben einzuhauchen und die Arbeit humaner zu gestalten. Es geht um die ‚Verwirklichung des Managers’, den ‚Vorrang der Person’ oder darum, das ‚Potenzial freizusetzen’. Vorgetragen von New Age –Trainern, dienen diese Ideen dazu, Geschäftsmänner und –frauen zu verführen, die schon bodenständigere Fortbildungen gemacht haben und die das Thema vertiefen wollen mit dem zweifachen Ziel, einen Beitrag zu leisten zu ihrem persönlichen Erfolg, zu ihrem Wohlbefinden und ihrer Lebensfreude und die Produktivität ihres Geschäfts zu erhöhen. Auch wenn klar ist, dass die Personen, die diese Fortbildungen besuchen, wirklich Weisheit und inneres Gleichgewicht zu ihrem eigenen Nutzen suchen, kann man sich doch fragen, ob die Aktivitäten, mit denen sie sich eingelassen haben, zum Gemeinwohl beitragen. … die ganze Frage liegt darin, zu wissen, ob sie das Ich oder die Solidarität fördern, und das nicht nur mit den Walen, den Bäumen und denen, die die gleichen Ideen teilen, sondern mit der ganzen Schöpfung und also auch mit der ganzen Menschheit. Denn wie Kardinal Joseph Ratzinger sagt, liegt das verfänglichste Risiko jeder egoistischen Philosophie, wenn sie einmal von den Institutionen oder von einer größeren Zahl von Menschen übernommen wurde, darin, dass sie zu einem Komplex von Strategien führt, die dazu bestimmt sind, die Zahl derer, die am Tisch der Menschheit essen, zu reduzieren. Dies ist das fundamentale Kriterium, um die Wirkung jeder Philosophie oder Theorie zu ermessen. Das Christentum versucht immer, die menschlichen Unternehmungen nach ihrer Öffnung auf den Schöpfer und auf alle anderen Geschöpfe hin einzuschätzen …“


2.5  Warum hat sich New Age so schnell und so leicht verbreitet?

 Jenseits der Fragen und Kritiken, die es hervorrufen kann, ist New Age der Versuch, ein bisschen Wärme in eine harte und gnadenlose Welt zu bringen. Als Gegenreaktion zur modernen Welt, wirkt es vor allem auf der Ebene der Gefühle, der Instinkte und der Emotionen. Die Angst angesichts einer apokalyptischen Zukunft aus ökonomischer Instabilität, politischer Ungewissheit und klimatischen Veränderungen spielt eine wichtige Rolle, indem sie die Individuen dazu treibt, eine anders geartete, entschieden optimistische Beziehung zum Kosmos aufzubauen. Darin steckt eine Suche nach Fülle und Glück oft auf einer ausdrücklich spirituellen Ebene. … 

Man muss sich immer wohl bewusst sein, dass sich die Individuen New Age auf verschiedene Weise und auf verschiedenen Ebenen anschließen. Meistens gibt es keine wirkliche Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder einer Bewegung und auch kein besonderes Interesse für die Prinzipien, die die Basis von New Age darstellen. Sehr oft werden sie von Therapien oder von gewissen Praktiken angezogen, ohne nach ihren Grundlagen zu fragen oder sie sind einfach gelegentliche Konsumenten von Produkten, die die Aufschrift New Age tragen. Diejenigen z.B., die die Aromatherapie anwenden oder New Age- Musik hören, interessieren sich besonders für die Auswirkungen, die das auf ihre Gesundheit oder ihr Wohlbefinden haben kann. … Das stimmt übrigens völlig mit den Modellen des Konsums zusammen, die den Gesellschaften zu eigen sind, wo Unterhaltung und Freizeit so wichtig sind. Die „Bewegung“ hat sich den Regeln des Marktes vollkommen angepasst und verdankt ihre Verbreitung teilweise ihren Angeboten, die aus wirtschaftlicher Sicht so interessant sind …

New Age ist extrem populär geworden als ein fließendes Zusammenspiel von Glaubensinhalten, Therapien und Praktiken, die oft wie man will ausgewählt und kombiniert werden, ohne dass man sich Gedanken macht über die Unverträglichkeiten und die Zusammenhanglosigkeit, die das mit sich bringen kann. Das hat übrigens nichts Überraschendes, handelt es sich doch um eine Weltsicht, die entschieden das intuitive Denken der rechten Gehirnhälfte bevorzugt. Deshalb ist es sehr wichtig, die hauptsächlichen Charakteristiken der New Age-Ideen gut einzukreisen. Was es anbietet, wird oft als einfach „spirituell“ definiert und weniger als etwas, das einer bestimmten Religion angehört, aber in Wirklichkeit sind die Bande mit den fernöstlichen Religionen sehr viel enger, als es sich die meisten der „Konsumenten“ vorstellen. Das ist sicher ein wichtiger Punkt, den man beachten sollte bei der Auswahl einer „Gebets“gruppe, aber das ist auch ein ernstes Problem in der Leitung einer immer größer werdenden Zahl von Unternehmen, deren Beschäftigte eingeladen werden zu meditieren und Techniken der Bewusstseinserweiterung im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit anzuwenden.

Schließlich ist es angebracht, kurz die sehr komplexe Frage nach der gezielten Förderung des New Age als einer Ideologie zu stellen. Einige Gruppen haben auf New Age reagiert mit dem Vorwurf der Verschwörung, aber ihnen wurde geantwortet, dass es sich eher um eine spontane kulturelle Veränderung handle, deren Verlauf großenteils von Einflüssen abhängt, die sich jeder menschlichen Kontrolle entziehen. Es reicht zu betonen, dass New Age mit einer gewissen Zahl von einflussreichen Gruppen auf internationaler Ebene das Ziel teilt, die einzelnen Religionen zu verdrängen oder zu überwinden, um einer universellen Religion Raum zu schaffen, die fähig ist,die Menschheit zu einen. In dieser gleichen Perspektive muss man die sehr aufeinander abgestimmten Bemühungen seitens einiger Institutionen nennen, eine globale Ethik zu formulieren, einen ethischen Rahmen, der die globale Natur der gegenwärtigen Kultur, Wirtschaft und Politik widerspiegeln soll.“
 

3.  New Age und Christliche Spiritualität

 
3.1. New Age als Spiritualität 

„New Age wird von seinen Befürwortern oft als „neue Spiritualität“ definiert. Der Gebrauch des Begriffes „neu“ in diesem Zusammenhang könnte paradox erscheinen, wenn man weiß, dass so viele Ideen des New Age von antiken Religionen und Kulturen entliehen sind. Was an New Age wirklich neu ist, ist die bewusste Suche nach einer Alternative zur westlichen Kultur und ihren jüdisch-christlichen Wurzeln. Der Begriff "Spiritualität" weist hin auf diese innere Erfahrung der Harmonie und Einheit mit der ganzen Wirklichkeit, was wegführt vom Gefühl der Unvollkommenheit und der menschlichen Begrenztheit. Das Individuum entdeckt in sich eine tiefe Verbindung mit der universellen heiligen Kraft oder Energie, die im Zentrum jeden Lebens gegenwärtig ist. Hat man diese Entdeckung gemacht, kann man einen Weg der Vervollkommnung beschreiten, der es einem erlaubt, über sein persönliches Leben und seine Beziehung zur Welt zu entscheiden und seinen Platz einzunehmen im universellen Prozess des Werdens und im Neuen Entstehen einer Welt, die sich in fortwährender Entwicklung befindet. Daraus resultiert ein kosmischer Mystizismus, der entsteht aus dem Glauben an ein Universum, dessen dynamische Energien überall Knospen treiben. Die kosmische Energie, die Schwingung, das Licht, Gott, die Liebe und sogar das höhere Ich, alles kann auf eine einzige und gleiche Wirklichkeit zurückgeführt werden, auf die ursprüngliche, in jedem Wesen gegenwärtige Quelle. 

Diese Spiritualität besteht aus zwei unterschiedlichen Elementen, einem metaphysischen und einem psychologischen.  Die metaphysische Komponente, die aus den esoterischen und theosophischen Wurzeln des New Age kommt, ist in Wirklichkeit eine neue Form der Gnosis.  Der Zugang zum Göttlichen geht über die Kenntnis von verborgenen Geheimnissen mittels einer individuellen Suche nach dem Wirklichen hinter dem bloß Augenscheinlichen, nach dem Ursprung jenseits der Zeit, nach dem Transzendenten hinter dem, was flüchtig scheint, nach der wahren Tradition hinter der vergänglichen Tradition, nach dem Anderen hinter dem Ich, nach der kosmischen Gottheit jenseits des fleischgewordenen Individuums. Die esoterische Spiritualität ist eine Suche nach dem Sein hinter den getrennten Wesen, eine Art Heimweh nach der verlorenen Einheit. 

Man erkennt hier den gnostischen Hintergrund der esoterischen Spiritualität, der deutlich sichtbar wird, wenn die Kinder des Wassermanns die transzendente Einheit der Religionen suchen. Sie neigen dazu, von den historischen Religionen nur den esoterischen Kern zu nehmen, als dessen Hüter sie sich verstehen. In gewisser Weise verleugnen sie die Geschichte und geben nicht zu, dass die Spiritualität in der Zeit oder in irgendeiner Institution Wurzeln schlagen kann. Jesus von Nazareth ist nicht Gott, sondern eine der zahlreichen historischen Manifestationen des universellen und kosmischen Christus. 

Die psychologische Komponente dieser Art von Spiritualität entspringt dem Zusammentreffen von esoterischer Kultur und Psychologie. New Age wird so zur Erfahrung individueller psycho-spiritueller Verwandlung, die als der religiösen Erfahrung entsprechend angesehen wird. …“

3.2. Ein spiritueller Narzissmus?

 „Verschiedene Autoren betrachten die New Age-Spiritualität als eine Form von spirituellem Narzissmus oder Pseudo-Mystizismus. …

 Der kommerzielle Aspekt von vielen Produkten und Therapien, die das Etikett New Age tragen, wird von David Toolan herausgestellt, einem amerikanischen Jesuiten, der mehrere Jahre lang in New Age-Kreisen verkehrte. Er bemerkt, dass die New Age-Anhänger das innere Leben entdeckt haben, dass sie fasziniert sind von der Perspektive, für die Welt verantwortlich zu sein, aber dass sie andererseits leicht dem Individualismus verfallen und dazu neigen, alles als Konsumobjekt zu sehen. In dieser Hinsicht ist die New Age-Spiritualität nicht christlich. Sie ist auch nicht buddhistisch, in dem Maße wie sie nicht den Verzicht predigt. Der Traum einer mystischen Vereinigung scheint in Wirklichkeit zu einer bloß eingebildeten Vereinigung zu führen, die die Individuen am Ende noch unzufriedener und einsamer zurücklässt.“

3.3. Der kosmische Christus 

„… Der gnostische Glaube an die kosmischen Kräfte und ein eher nebulöses Schicksal verneint die Möglichkeit einer Beziehung zu einem persönlichen Gott, der in Jesus Christus offenbart wurde. Für die Christen ist der wirkliche Christus der, welcher aktiv gegenwärtig ist in den verschiedenen Gliedern seines Leibes, der die Kirche ist. Sie wenden sich nicht an unpersönliche kosmische Kräfte, sondern an die liebende Fürsorge eines persönlichen Gottes. … Weit davon entfernt, Gefangene eines zyklischen Modells kosmischer Ereignisse zu sein, konzentrieren sie sich auf den historischen Jesus und besonders auf seine Kreuzigung und seine Auferstehung. Im Kolosserbrief (vgl. Kol 1, 15-20) und im Neuen Testament finden wir eine Lehre, die verschieden ist von der, die im New Age-Denken enthalten ist: Die christliche Auffassung von Gott ist die einer Dreieinigkeit von Personen. Gott hat die menschliche Rasse geschaffen aus dem Wunsch, die Gemeinschaft des innergöttlichen Lebens mit menschlichen Geschöpfen zu teilen. Richtig verstanden bedeutet das, dass eine wirkliche Spiritualität nicht darin besteht, dass wir Gott suchen, sondern dass Gott uns sucht. … 

Für New Age ist der kosmische Christus ein Modell, das sich in vielen Personen, Orten und Zeiten wiederholen kann. Darin liegt ein gewaltiger Paradigmenwechsel, da letztendlich Christus nur noch ein Potenzial im Inneren unserer selbst ist. Für den christlichen Glauben ist Jesus Christus kein Modell, sondern eine göttliche Person, deren menschliches und göttliches Antlitz das Geheimnis der Liebe des Vaters zu jedem Menschen durch die ganze Geschichte hindurch offenbart (Joh 3, 16); er lebt in uns, weil er sein Leben mit uns teilt, aber das ist weder auferlegt noch automatisch. Alle Menschen sind eingeladen, an seinem Leben teilzuhaben, in Christus Jesus zu leben.“ (Anmerkung: der Wesensunterschied zwischen Gott und Mensch bleibt immer und ewig; Schöpfer und Geschöpf).

3.4. Christliche Mystik und Mystik des New Age 

„Für die Christen ist das spirituelle Leben Teil einer jeden Tag tieferen Beziehung zu Gott, welche gleichzeitig unsere Beziehungen zu unseren Nächsten, Männern und Frauen, und zum Universum beleuchtet. Spiritualität aus der Sicht des New Age besteht darin, Bewusstseinszustände zu erleben, die von einem Gefühl der Harmonie und der Vereinigung mit dem Ganzen bestimmt werden. Hier bezieht sich der Begriff  "mystisch“ nicht auf die Begegnung mit einem transzendenten Gott in der Fülle der Liebe, sondern auf die Erfahrung, die hervorgerufen wird, indem man sich auf sich selbst zurückwendet, auf das berauschende Gefühl, sich zu verlieren, nur noch eins zu sein mit dem Universum, einzutauchen in den großen Ozean des Seins. 

Diese grundlegende Unterscheidung ist nötig auf allen Ebenen des Vergleichs zwischen christlichem Mystizismus und New Age-Mystizismus. Für den Letzteren besteht der Weg der Reinigung im Bewusstwerden eines Unwohlseins oder einer Entfremdung, die durch das Eintauchen in das Ganze überwunden werden kann. Um sich zu wandeln, muss man zu Techniken greifen, die zur Erleuchtung führen, eine Erfahrung, die das Bewusstsein der Individuen verwandelt, indem sie sie mit dem Göttlichen in Kontakt bringt, das als das tiefste Sein der Wirklichkeit begriffen wird.

Die Techniken und Methoden dieses religiösen Systems der Immanenz (des New Age), welches Gott nicht als eine Person begreift, setzen „unten“ an. Obwohl sie ein Hinabsteigen in die Tiefen des Herzens oder der Seele beinhalten, bleiben sie nicht weniger das wesentlich menschliche Unterfangen eines Individuums, das sich aus eigener Kraft bis zur Gottheit erheben möchte. Es handelt sich oft um eine „Erhebung“ des Bewusstseins hin zu dem, was als befreiende Entdeckung des „inneren Gottes“ angesehen wird. Nicht alle haben Zugang zu diesen Techniken, deren Wohltaten einer privilegierten spirituellen „Aristokratie“ vorbehalten sind.

Das grundlegende Element des christlichen Glaubens ist dagegen das Herabsteigen Gottes zu den Kreaturen, besonders zu den ärmsten, den schwächsten und zu den in den Augen der „Welt“ am wenigsten Talentierten. Es gibt nützliche spirituelle Techniken, aber Gott kann sie umgehen oder darauf verzichten. Die christliche Methode, sich Gott zu nähern, benötigt keine Technik im eigentlichen Sinn. Das würde dem Geist der Kindschaft, zu dem das Evangelium rät, widersprechen. Das Wesentliche der echten christlichen Mystik hat nichts mit Technik zu tun: Sie ist immer ein Geschenk Gottes, und derjenige, der es empfängt, weiß, dass er unwürdig ist.

 Für die Christen ist die Umkehr eine Rückkehr zum Vater durch den Sohn in der Offenheit für die Macht des Heiligen Geistes. Und je mehr sie in ihrer Beziehung zu Gott voranschreiten, die immer und in jedem Fall ein Geschenk ist, desto mehr empfinden sie das Bedürfnis, sich von der Sünde abzuwenden, von der spirituellen Kurzsichtigkeit und von der Selbstgefälligkeit, die einen daran hindern, sich vertrauend Gott zu überlassen und dem Nächsten zu öffnen.

 Alle Medikationstechniken müssen von aller Überheblichkeit und Anmaßung gereinigt werden. Weit davon entfernt, eine Übung der Selbst-Betrachtung, der Ausgeglichenheit und des inneren Leerwerdens zu sein, ist das christliche Gebet ein Dialog der Liebe, welcher einer Haltung der Umkehr bedarf, eines Auszugs aus dem „Ich“ hin zum „Du“ Gottes. So zu einer jeden Tag vollkommeneren Hingabe an den Willen Gottes geführt, sind wir eingeladen zu einer tiefen und echten Solidarität mit unseren Brüdern.“

 
3.5. Der „innere Gott“ und die „Theosis“
 

„Es handelt sich hierbei um einen Punkt, der New Age grundlegend vom Christentum unterscheidet. Zahlreiche Werke des New Age drücken die Überzeugung aus, dass es „da draußen“ kein göttliches Wesen gibt …. Seit der Zeit Jungs hat es immer eine Bewegung gegeben, die den Glauben an den „inneren Gott“ vertrat. Unser Problem, in der Sicht des New Age, ist, dass wir unfähig sind, unsere eigene Göttlichkeit zu erkennen, eine Unfähigkeit, die mit Hilfe eines geistlichen Führers überwunden werden kann und mittels einer Reihe von Techniken, die dazu bestimmt sind, unser verborgenes (göttliches) Potenzial freizusetzen. Die wesentliche Idee ist, dass Gott auf dem Grund unserer selbst gegenwärtig ist. Wir sind Götter, und wir können die grenzenlose Macht, die in uns ist, entdecken, indem wir nacheinander die Schichten der Uneigentlichkeit entfernen. Je mehr dieses Potenzial erkannt wird, umso mehr wird es verwirklicht und in diesem Sinn hat New Age eine ganz eigene Auffassung von der theosis oder Gottwerdung, die darin besteht, dass wir unsere göttliche Natur erkennen und annehmen. Für einige leben wir in einer Zeit, wo unser Verständnis von dem, was Gott ist, verinnerlicht werden muss: vom allmächtigen und äußeren Gottes zu Gott als dynamischer und schöpferischer Kraft im Herzen eines jeden Wesens: Gott als Geist.

 … der Heilige Irenäus spricht von Jesus Christus, der aufgrund seiner überströmenden Liebe das geworden ist, was wir sind, um uns zu dem zu machen, was er ist. Das ist die christliche Auffassung der theosis oder Gottwerdung, die nicht bloß das Ergebnis unserer Anstrengungen sein kann, sondern das Eingreifen der Gnade Gottes, der in uns und durch uns wirkt, voraussetzt. Das verlangt notwendigerweise von uns schon am Anfang das Bewusstsein unserer Unvollkommenheit und unserer Sünde, das ist ganz und gar das Gegenteil der Übersteigerung des Ich ist. Mehr noch, das öffnet uns den Weg der Teilhabe am trinitarischen Leben …  All das ist die Frucht einer persönlichen Begegnung, das Angebot eines ganz neuen Lebens. Das Leben in Jesus Christus ist nicht so persönlich und privat, dass es sich auf den Bereich des Bewusstseins beschränkt. Es ist auch nicht nur eine neue Bewusstseinsebene. Es ist die Verwandlung unseres Leibes und unserer Seele durch die Teilnahme am sakramentalen Leben der Kirche.“

4. New Age und christlicher Glaube im Kontrast

 

„Es ist schwierig, die einzelnen Elemente der New Age-Religiosität, so unschuldig sie auch scheinen mögen, von der tieferliegenden und von allen anerkannten Struktur des Denkens der Bewegung zu trennen. Die gnostische Natur dieser Bewegung verlangt, dass wir sie als Ganzes betrachten. Vom Standpunkt des christlichen Glaubens her ist es nicht möglich, einzelne Elemente der New Age-Religiosität herauszugreifen und sie als akzeptabel zu betrachten und andere zu verwerfen. Da die New Age-Bewegung der Verbindung mit der Natur und der Erkenntnis eines  kosmischen  universellen Gutes eine große Bedeutung beimisst und so die offenbarten Inhalte des christlichen Glaubens leugnet, kann sie nicht als positiv oder harmlos angesehen werden. In einem kulturellen Kontext, wo die Religion als etwas Relatives gesehen wird, ist es notwendig, vor dem Versuch zu warnen, die New Age-Religiosität auf dieselbe Ebene mit dem christlichen Glauben zu stellen, indem man den Unterschied zwischen Glaube und Anschauung als nur relativ erscheinen lässt, was zur Verwirrung führt bei Personen, die nicht unterrichtet sind. In dieser Hinsicht ist es nützlich, sich der Ermahnung des Heiligen Paulus zu erinnern: „… damit du bestimmten Leuten verbietest, falsche Lehren zu verbreiten und sich mit Fabeleien und endlosen Geschlechterreihen abzugeben, die nur Streitfragen mit sich bringen, statt dem Heilsplan Gottes zu dienen, der sich im Glauben verwirklicht“ (1 Tim  1, 3f).

Einige Praktiken, die zu Unrecht und nur aufgrund einer kommerziellen Verkaufsstrategie das Etikett New Age tragen, entsprechen nicht wirklich seiner Weltsicht. Das vergrößert nur die Verwirrung. Es ist also notwendig, diejenigen Elemente zu identifizieren, die zur New Age-Bewegung gehören und die von denen, die an Christus und die Kirche glauben, nicht akzeptiert werden können. 

Die folgenden Fragen können ein einfaches Mittel sein, um gewisse grundlegende Punkte des Denkens und der Praxis des New Age aus christlicher Sicht zu bewerten. Der Begriff „New Age“ bezieht sich auf gewisse Ideen, die über Gott, die Menschen und die Welt im Umlauf sind, auf Personen, mit denen Christen Unterhaltungen über die Religion haben können, auf Werbematerial für Meditations gruppen, auf alle möglichen Therapien, auf Behauptungen über die Religion usw. Es ist möglich, dass einige dieser Fragen, wenn sie auf Personen oder Ideen angewandt werden, die sich nicht offen zu New Age bekennen, innere und unbewusste Verbindungen mit der New Age –Strömung ans Licht bringen.“


 
a) Ist Gott ein Wesen, mit dem wir in Beziehung treten, eine Sache, die wir benutzen oder eine Kraft, die wir nutzbar machen?

„Das New Age-Konzept von Gott ist eher vage, während das christliche Konzept sehr klar ist. Der Gott des New Age ist eine unpersönliche Energie … In diesem Sinne ist Gott die Lebenskraft oder Seele der Welt. Die Gottheit ist in jedem Wesen gegenwärtig und dies in einem fortschreitenden Prozess, der vom winzigsten Kristall der Ordnung der Mineralien bis zum galaktischen Gott reicht, von dem wir nichts sagen können, außer dass es sich nicht um einen Mann handelt, sondern um ein Großes Bewusstsein (eine Energie oder Schwingung…)

 Das ist sehr verschieden von der christlichen Konzeption Gottes, dem Schöpfer des Himmels und der Erde und der Quelle aller persönlichen Beziehungen. Gott ist selbst Person, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Er hat das Universum geschaffen mit der Absicht,  die Gemeinschaft seines Lebens mit geschaffenen Personen zu teilen. Gott, der in unzugänglichem Licht wohnt, möchte durch sein eigenes göttliches Leben mit den Menschen in Verbindung treten, die von ihm frei geschaffen wurden, um aus ihnen in seinem einzigen Sohn Adoptivsöhne zu machen. Indem er sich selbst offenbart, möchte Gott die Menschen fähig machen, Ihm zu antworten, Ihn zu erkennen und Ihn zu lieben weit über ihre eigenen Fähigkeiten hinaus. Gott wird nicht mit dem Lebensprinzip gleichgesetzt, das als „Geist“ oder Basisenergie des Kosmos verstanden wird, sondern mit der Liebe, die absolut  verschieden von der Welt und doch in schöpferischer Weise in allem gegenwärtig ist und die die menschlichen Wesen zum Heil führt.“

b) Ist Jesus Christus einzigartig oder gibt es Tausende?„…

·         Jesus wird oft als ein Weiser … unter vielen anderen vorgestellt.
·
         Der persönliche und individuelle historische Jesus unterscheidet sich vom unpersönlichen und universellen Christus.
·
         Jesus wird nicht als der einzige Christus angesehen.
·
         Der Tod Jesu am Kreuz wird bestritten oder neu interpretiert, um die Idee beiseite zu schieben, dass er als Christus leiden konnte.

·         Die apokryphen Texte (wie die neo-gnostischen Evangelien) werden als authentische Quellen angesehen, die es erlauben gewisse Aspekte des Lebens Jesu zu kennen, die nicht im Kanon der Heiligen Schrift erscheinen (man behauptet, die Kirche habe die Evangelien verfälscht). Andere Offenbarungen über Jesus, die von Wesenheiten, Führungsgeistern, von in den Himmel aufgefahrenen Meistern oder sogar von den Akasha-Chroniken  übermittelt werden, nehmen in der Christologie des New Age einen großen Raum ein.

·         Eine esoterische Exegese wird auf die biblischen Texte angewandt, um das Christentum von der offiziellen Religion zu reinigen, welche den Zugang zu einem esoterischen Weltbild behindert.

Nach der christlichen Tradition ist Jesus Christus der Jesus von Nazareth, von dem das Evangelium spricht, das Kind Marias und der einzige Sohn Gottes, wahrer Mensch und wahrer Gott, die volle Offenbarung der Wahrheit, der einzige Retter der Welt: Für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, erlitt er seine Passion und wurde ins Grab gelegt. Er ist am dritten Tag auferstanden gemäß der Schrift, und Er fuhr in den Himmel auf; Er sitzt zur Rechten des Vaters.“

c) Das menschliche Wesen: Gibt es ein universelles Wesen oder eine Vielzahl von Individuen?

 „Das Ziel der Techniken des New Age ist, willentlich mystische Zustände zu wiederholen wie in einem Laboratorium. Wiedererleben der Geburt, Biofeedback, sensorische Isolierung, holotropische Atmung, Hypnose, Mantras, Fasten, Schlafentzug und Transzendentale Meditation sind gleichermaßen Versuche, Kontrolle über diese Zustände zu erlangen und sie dauerhaft zu leben.

All diese Praktiken schaffen ein Klima psychischer Schwäche (und Verwundbarkeit) und wenn die Übung darin besteht, sich neu zu schaffen, stellt sich die Frage, wer „ich“ bin. Die Begriffe  „innerer Gott“ und ganzheitliche Einheit mit dem ganzen Kosmos stellen diese Frage nur noch mehr heraus. Für New Age sind die isolierten individuellen Persönlichkeiten pathologisch (besonders für die transpersonelle Psychologie). Aber die wirkliche Gefahr ist das ganzheitliche Paradigma.

New Age ist ein Denken, das auf einer totalitären Einheit beruht und genau das macht es gefährlich… Zurückhaltender gesagt: Wir sind (nach New Age) authentisch, wenn wir uns um uns selbst kümmern, wenn unsere Vorlieben und unsere Reaktionen spontan aus unseren eigenen Bedürfnissen entspringen, wenn unser Verhalten und der Ausdruck unserer Gefühle die Ganzheit unserer Person ausdrücken. …

d) Retten wir uns selber oder ist das Heil ein freies Geschenk Gottes? 

„Die ganze Frage liegt darin zu wissen, durch was oder durch wen wir glauben gerettet zu werden. Werden wir durch unser Handeln gerettet, wie das oft der Fall ist nach den Erklärungen des New Age, oder werden wir gerettet durch die Liebe Gottes, durch einen Erlöser? New Age, dessen Schlüsselwörter Selbstverwirklichung und Selbst-Erlösung sind, hat ein grundlegend pelagianisches und optimistisches (sündenfallfreies) Verständnis der menschlichen Natur.

 Für die Christen hängt das Heil von der Teilhabe an Passion, Tod und Auferstehung Christi ab und von der persönlichen und direkten Beziehung mit Gott - nicht von irgendeiner Technik. Die menschlichen Lebensbedingungen, die wesentlich beeinträchtigt sind durch die Erbsünde und durch die individuelle Sünde, können nur durch das Handeln Gottes wiederhergestellt werden: die Sünde ist eine Gott zugefügte Beleidigung und nur Gott kann uns wieder mit sich versöhnen. Im Heilsplan Gottes werden die Menschen durch Jesus Christus gerettet, der als Mensch und Gott der einzige Mittler der Erlösung ist. Im Christentum ist das Heil keine Ich-Erfahrung, keine meditative und intuitive Konzentration auf sich selbst, sondern die Vergebung der Sünde, ... innere Ruhe durch das Geschenk der Gemeinschaft mit einem Gott der Liebe. Der Weg des Heils geht nicht nur über eine (selbst) ausgelöste Wandlung des Bewusstseins, sondern über eine Befreiung von der Sünde und ihren Folgen, welche uns von da an einlädt, sie in uns selbst und in der Gesellschaft, in der wir leben, zu bekämpfen. Das schließt notwendigerweise die liebende Solidarität gegenüber unserem Nächsten in Not ein.“ (Anmerkung: Yogis sind nicht so sozial, sondern suchen hauptsächlich nur sich und ihre Vereinigung mit dem Vollkommenen).

e) Erfinden wir die Wahrheit oder empfangen wir sie?  

„Die Wahrheit des New Age bezieht sich auf gute Schwingungen, auf kosmische Bezüge, auf Harmonie und Ekstase, die im allgemeinen angenehme Erfahrungen sind. Es geht darum, seine eigene Wahrheit zu finden im Zusammenhang mit dem Kriterium „Wohlbefinden“. Die Meinungen über die Religion und die ethischen Fragen hängen dann von den Gefühlen und Erfahrungen ab, die der Einzelne hat.

 Die christliche Lehre stellt Jesus Christus als “ den Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14, 6) dar. Seine Jünger sind aufgerufen, ihr ganzes Leben Jesus Christus und seinen Werten zu öffnen, anders gesagt: einer Summe von objektiven Bedingungen, die zu einer objektiven Realität gehören, die für immer und für alle zugänglich ist.“ 

f) Gebet und Meditation: Wenden wir uns
an uns selbst oder an Gott?

 „Angesichts der Neigung, Psychologie und Spiritualität zu verwechseln, ist es angebracht zu unterstreichen, dass ein großer Teil der heute angewandten Meditationstechniken kein Gebet darstellt. Sie sind oft eine gute Vorbereitung auf das Gebet, nichts anderes, selbst wenn sie zu einer Verbesserung der Stimmung oder des körperlichen Wohlbefindens führen. Die Erfahrungen, die davon ausgehen, sind wirklich intensiv, aber auf diesem Niveau zu bleiben bedeutet, allein zu bleiben, noch nicht in der Gegenwart des Anderen zu sein. Die Erfahrung der Stille kann uns vor eine Leere stellen, anstatt eine schweigsame Betrachtung des Geliebten zu sein. Es stimmt, dass die Techniken des Hinabsteigens auf den Grund unserer Seele letztendlich ein Anruf an unsere Fähigkeit sind, uns dem Göttlichen zu nähern oder sogar göttlich zu werden. Aber wenn sie nicht um die Tatsache wissen, dass Gott selbst auch nach dem Herzen des Menschen sucht, sind sie noch kein christliches Gebet. Selbst wenn diese Erfahrung erlebt wird als eine Vereinigung mit der universellen Energie, bringt diese zu einfache Beziehung mit einem Gott, dessen einzige Aufgabe es ist, unsere Bedürfnisse zu befriedigen, den Egoismus ans Licht, der im Zentrum des New Age herrscht. …“

  

g) Sind wir versucht, die Sünde zu leugnen oder akzeptieren wir ihre Existenz?

 „New Age hat keinen wirklichen Sündenbegriff, sondern eher den einer unvollkommen Erkenntnis. Was uns fehlt, ist die Erleuchtung, die mit Hilfe angemessener psychophysischer Techniken erlangt werden kann. Denen, die an New Age-Aktivitäten teilnehmen, sagt man nicht, an was sie glauben sollen, was sie tun und was sie nicht tun sollen, sondern: ‚Es gibt tausend Arten die innere Wirklichkeit zu erforschen. Lasst euch führen von eurem Verstand und eurer Intuition. Habt Vertrauen in euch.’ Die Autorität ist von Gott auf das Ich übergegangen. Das größte Problem für New Age ist nicht die persönliche Schuld oder die Sünde, sondern die Entfremdung in Bezug auf den Kosmos. Das Heilmittel besteht darin, sich jeden Tag mehr in die Ganzheit des Seins zu versenken. Wenn man einigen Veröffentlichungen und Praktiken des New Age Glauben schenkt, dann reicht ein Leben nicht aus, und die Reinkarnation ist notwendig, damit die Menschen ihr Potenzial (in mehreren Erdenleben) voll verwirklichen können.

 In der christlichen Perspektive erhellt sich die Wirklichkeit der Sünde und ganz besonders der Ursünde erst im Licht der göttlichen Offenbarung... Ohne die Kenntnis, die sie uns von Gott gibt, kann man die Sünde nicht klar erkennen, und man ist versucht, sie einzig zu erklären als einen Wachstumsfehler, als eine psychologische Schwäche, als einen Irrtum, als die notwendige Folge einer unangemessenen sozialen Struktur, etc. Erst in der Kenntnis der Absicht Gottes über den Menschen versteht man, dass die Sünde ein Missbrauch der Freiheit ist, die Gott den geschaffenen Personen gibt, damit sie ihn und sich gegenseitig lieben können. Die Sünde … ist eine Verfehlung gegen die wirkliche Liebe, gegen Gott und den Nächsten wegen der egoistischen Anhänglichkeit an bestimmte Güter. Sie verletzt die Natur des Menschen und wirkt sich auf die menschliche Solidarität aus. Die Sünde ist eine  Beleidigung Gottes. Die Sünde wendet sich gegen die Liebe Gottes zu uns und wendet unsere Herzen von IHM ab. Die Sünde ist so gesehen Selbstliebe bis zur Verachtung Gottes.“

h) Werden wir ermutigt, Leiden und Tod zu verwerfen oder anzunehmen?

 „Einige New Age-Autoren betrachten das Leiden als selbst auferlegt, als ein schlechtes Karma oder als die Unfähigkeit, aus unseren Ressourcen voll und ganz Profit zu schlagen. Andere konzentrieren sich auf Methoden, die Erfolg und Reichtum verschaffen sollen…. Im New Age wird die Reinkarnation oft als ein Durchgang gesehen, der zu unserem spirituellen Wachstum notwendig ist….

 Sowohl die kosmische Einheit wie auch die Reinkarnation sind unvereinbar mit dem christlichen Glauben, nach welchem der Mensch ein getrenntes Wesen ist, das ein einziges Leben hat und dafür voll verantwortlich ist. Wahrhaftig, diese Auffassung der Person bringt zugleich die Verantwortung und die Freiheit ins Spiel. Die Christen wissen, dass im Kreuz Christi nicht nur die Erlösung durch das Leiden vollendet wurde, sondern dass auch das menschliche Leiden selbst erlöst wurde. Christus, der ohne Sünde war, hat das ganze Übel der Sünde auf sich genommen. Die Erfahrung dieses Übels hat das unvergleichliche Maß des Leidens Christi bestimmt, welches der Preis der Erlösung wurde. Der Erlöser hat an Stelle des Menschen für den Menschen gelitten. Jeder Mensch hat auf die eine oder andere Weise Anteil an der Erlösung. Jeder ist aufgerufen, ebenfalls an dem Leiden teilzuhaben, durch das die Erlösung vollendet wurde.“ 

i) Ist soziales Engagement zu vermeiden oder muss es angestrebt werden?

 „… die Vereinigung der Individuen im kosmischen Ich sowie die Relativierung oder Abschaffung jeden Unterschiedes und jeden Gegensatzes in der kosmischen Harmonie können von Christen nicht akzeptiert werden. Damit es eine echte Liebe gibt, braucht es ein unterschiedenes Gegenüber (eine Person). Der echte Christ sucht die Einheit  in der Fähigkeit und Freiheit des anderen, ja oder nein zum Geschenk der Liebe zu sagen. Die Vereinigung im Christentum ist Kommunion, die Einheit ist Gemeinschaft.“

h) Steht unsere Zukunft in den Sternen oder tragen wir dazu bei, sie zu schaffen?

 „Das neue Zeitalter, das sich ankündigt, soll von vollkommenen, androgynen Wesen bevölkert sein, die ganz und gar die kosmischen Gesetze der Natur beherrschen. In diesem Szenario muss das Christentum verschwinden, um einer globalen Religion und einer neuen Weltordnung Platz zu machen.

 Die Christen sind dauernd wachsam  in der Erwartung des letzten Tages, wenn Christus wiederkommen wird. Ihr Neues Zeitalter hat vor 2000 Jahren mit Christus begonnen, der kein anderer ist als Jesus von Nazareth, das Wort Gottes, das Mensch geworden ist zum Heil für alle. Sein Geist ist gegenwärtig und wirkt in den Herzen der Menschen, in der Gesellschaft und in der Geschichte, in den Völkern, den Kulturen und Religionen. Ja, der Geist des Vaters, den der Sohn ohne Maß schenkt, belebt sie alle. Wir leben in der Endzeit (Anmkg: vor dem Auftreten des Antichrist, der in der Kraft Satans große Wunder tun wird - und eine Religion nach Art von New Age verbreiten wird.)

 Es ist andererseits klar, dass die meisten New Age Praktiken für die, die sie befolgen, keine Fragen der Lehre aufzuwerfen scheinen; aber gleichzeitig ist nicht zu leugnen, dass diese Praktiken durch sich selbst, ja sogar indirekt, eine Mentalität vermitteln, die das Denken beeinflussen und eine ganz besondere Sicht der Realität einflößen kann. Es ist sicher, dass New Age seine eigene Atmosphäre schafft und dass es manchmal schwierig ist, das Harmlose von dem zu trennen, was wirklich abgelehnt werden muss. Außerdem muss man sich wohl bewusst sein, dass die Lehre von Christus, wie sie in den New Age Kreisen zirkuliert, beeinflusst ist von den theosophischen Lehren von Helena Blavatsky, von der Anthroposophie Rudolf Steiners und der esoterischen Schule von Alice Bailey. Nicht nur verbreiten ihre Nachahmer heute weiterhin ihre Ideen, sondern sie sind auch dabei, mit den Anhängern des New Age eine völlig neue Interpretation der Wirklichkeit zu erarbeiten, eine Doktrin, die einigen Beobachtern unter dem Namen „Wahrheit des New Age“ bekannt ist.“

 5. Jesus Christus bietet uns das lebendige Wasser an

 „ … Die Tatsache, dass dieses Treffen (Jesus und die samaritanische Frau, Joh 4) sich an einem Brunnen abgespielt hat, ist bedeutungsvoll. Jesus bietet der Frau eine „sprudelnde Quelle, deren Wasser ewiges Leben schenkt“ (V. 14) an. Die Sanftheit, mit der Jesus diese Frau behandelt, ist ein Modell pastoraler Wirksamkeit, wenn man anderen helfen will, in dem schmerzhaften Prozess der Selbst-Überprüfung ohne Schwierigkeit aufrichtig zu sein („Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe“, V. 39). Eine solche Annäherung könnte eine reiche Ernte bringen bei denen, die vom Wasserbringer (dem Wassermann) angezogen sind und gleichzeitig aufrichtig nach der Wahrheit suchen. Man sollte sie einladen, auf Jesus zu hören, der uns nicht nur das Wasser anbietet, das heute unseren Durst löscht, sondern auch die geistlichen Tiefen des lebendigen Wassers. Es ist wichtig, die Ernsthaftigkeit der Personen, die auf der Suche nach der Wahrheit sind, zu anerkennen.  Man muss auch geduldig sein, wie es alle guten Lehrmeister wissen. Eine Person, die die Wahrheit trifft, ist plötzlich erfüllt von einer neuen Energie, von einem völlig neuen Gefühl der Befreiung, besonders von den Fehlern und Ängsten der Vergangenheit, und wer sich bemüht, sich besser zu kennen, wie die Frau am Brunnen, wird diese Wahrheit, die auch sie frei machen wird, weitergeben.

 Die Einladung, Jesus Christus, dem Bringer des lebendigen Wassers, zu begegnen, wird mehr Gewicht haben, wenn sie von jemandem kommt, der offenkundig tief berührt wurde von seiner Begegnung mit Jesus, von jemandem, der nicht nur von ihm reden hörte, sondern der überzeugt ist, dass er wirklich der Retter der Welt ist (V. 42). Dann muss man nur noch erlauben, dass die Menschen auf ihre Weise reagieren, in ihrem eigenen Rhythmus und Gott den Rest machen lassen.“

 6. Wichtige Hinweise 

6.1. Begleitung und eine solide Ausbildung sind notwendig

 „Christus oder der Wassermann?... Man sagt, dass das Zeitalter des Wassermanns  dabei ist, das Zeitalter der Fische, das vom Christentum beherrscht wurde, zu ersetzen. Die Denker des New Age sind sich dessen sehr bewusst. Einige sind überzeugt, dass dieser Wechsel unausweichlich ist, andere engagieren sich aktiv, um sein Kommen zu begünstigten. Diejenigen, die sich fragen, ob es möglich ist, gleichzeitig an Jesus Christus und an den Wassermann zu glauben, müssen wissen, dass sie in Wirklichkeit vor einer Wahl stehen.  ‚Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben’ (Lk 16, 13). Es genügt, dass die Christen an den Unterschied zwischen den Weisen aus dem Morgenland und dem König Herodes denken, um zu verstehen, welch machtvolle Auswirkungen die Entscheidung für oder gegen Christus haben kann. Man darf nicht vergessen, dass verschiedene Bewegungen, die New Age genährt haben, offen antichristlich sind. Ihre Haltung gegenüber dem Christentum ist nicht neutral, sondern neutralisierend: Obwohl sie sagen, dass sie für alle religiösen Standpunkte offen sind, betrachten sie das traditionelle Christentum nicht als eine akzeptable Alternative. Bei gewissen Gelegenheiten wird klar, ‚dass es keinen Raum gibt, wo man das echte Christentum tolerieren kann’ und dass antichristliche Verhaltensweisen sogar gerechtfertigt werden. Diese Opposition, die sich ursprünglich auf die begrenzten Kreise derer beschränkte, die über eine oberflächliche Bindung an New Age hinausgehen, hat neuerdings begonnen, sich auf allen Ebenen der „alternativen“ Kultur auszubreiten, deren Attraktivität sehr groß ist, besonders in den hochentwickelten westlichen Gesellschaften.

     Vernunft ausschalten?

Vereinigung oder Verwirrung? Die New Age Traditionen verwischen bewusst und absichtlich die Wahrhaftigkeit der Unterschiede und Unterscheidungen zwischen Schöpfer und Geschaffenem, zwischen Menschheit und Natur, zwischen Religion und Psychologie, zwischen subjektiver und objektiver Realität in der scheinbar lobenswerten Absicht, den Skandal der Trennung zu überwinden. Für New Age jedoch handelt es sich um die systematische Vereinigung von Elementen, welche die westliche Kultur immer klar unterschieden hat. Wäre es nicht richtig, in diesem Fall von „Verwirrung“ zu sprechen? Es ist kein Spiel mit Worten, wenn man behauptet, dass New Age von der Verwirrung profitiert. Die christliche Tradition hat immer die Rolle der Vernunft betont, um den Glauben zu rechtfertigen und Gott, die Welt und die menschliche Person zu verstehen. New Age liegt ganz im Trend der Zeit, wenn es die Vernunft verwirft, die man für kalt, berechnend und unmenschlich hält. (Mehr im Dokument "Fides et Ratio").

Aber wenn es nützlich ist, die Notwendigkeit eines Gleichgewichts zwischen allen unseren Fähigkeiten zu betonen, so ist es nicht gerechtfertigt, eine Fähigkeit beiseite zu schieben, die für jedes ganze menschliche Leben wesentlich ist. Die Vernunft hat den Vorteil der Universalität: Sie steht jedem frei zur Verfügung im Unterschied zur geheimnisvollen und faszinierenden „mystischen“, esoterischen oder gnostischen Religiosität. Alles, was die begriffliche Verwirrung und das Geheimnis nährt, ist aufmerksam abzuwägen, denn es  verdeckt manchmal die Natur hinter der Wirklichkeit mehr als es sie offenbart. Das entspricht sehr wohl dem postmodernen Vertrauensverlust in die absoluten Gewissheiten der Vergangenheit, welcher die Menschen dazu treibt, sich ins Irrationale zu flüchten. Die Herausforderung ist, zu zeigen, dass ein gesundes Zusammenwirken zwischen Glaube und Vernunft das menschliche Leben verbessern und die Achtung vor der Schöpfung stärken kann.

Seine eigene Wirklichkeit schaffen.  Die in New Age weit verbreitete Überzeugung, dass man seine eigene Wirklichkeit schafft, ist faszinierend aber illusorisch. Sie kommt zum Ausdruck in der Theorie von Jung, nach welcher der Mensch ein Übergang ist zwischen der äußeren Welt und einer inneren Welt mit unendlichen Dimensionen, wo jeder Mensch wie Abraxas ist, der seine eigene Welt baut und zerstört. Der Stern, der in dieser unendlichen inneren Welt strahlt, ist Gott, das Ziel des Menschen. Wenn man die Idee, dass die Menschen ihre eigene Wirklichkeit schaffen, akzeptiert, dann ist die ernsthafteste und problematischste Konsequenz das Problem des Leidens und des Todes: Personen, die eine schwere Behinderung oder eine unheilbare Krankheit haben, fühlen sich getäuscht und erniedrigt, wenn man ihnen sagt, dass sie selbst die Ursache ihres Unglücks sind und dass ihre Unfähigkeit, die Dinge zu ändern, von einer falschen Art, dem Leben zu begegnen, herrührt. ... Unsere Grenzen sind Teil des Lebens, sie gehören zu unseren Lebensbedingungen als Geschöpfe. Tod und Trauer stellen eine Herausforderung und eine Zweckmäßigkeit dar, und die Versuchung, sich in eine dem westlichen Denken angepasste Vorstellung der Reinkarnation zu flüchten, ist ein deutliches Zeichen der Angst vor dem Sterben und des Wunsches nach ewigem Leben. Nutzen wir die Möglichkeiten, die uns gegeben sind, genügend, um an das zu erinnern, was Gott uns in der Auferstehung Jesu Christi versprochen hat? Bis zu welchem Grad ist der Glaube an die Auferstehung des Leibes, der von den Christen jeden Sonntag im Credo bekannt wird, echt? Die New Age Idee, dass auch wir in gewisser Weise Götter sind, kann für Diskussionsstoff sorgen. Alles hängt offensichtlich von der Definition ab, die man von der Wirklichkeit hat. Es ist nötig, auf allen Ebenen der Bildung, der Ausbildung und der katholischen Verkündigung eine gesunde Annäherung an die Lehre von der Erkenntnis und an die Psychologie zu fördern. Es ist wichtig, sich dauerhaft darauf zu konzentrieren, wie man am wirksamsten von der Transzendenz sprechen kann.  Die grundlegende Schwierigkeit des New Age Denkens liegt in der Tatsache, dass diese Transzendenz ausschließlich als Selbst-Transzendenz gesehen wird, zu der man im Rahmen eines sich selbst genügenden Universums vordringen will. …“

6.2. Praktische Initiativen 

„Zuerst aber ist es nötig, noch einmal daran zu erinnern, dass in der großen Strömung des New Age nicht alles gleichermaßen an die Theorien der Bewegung gebunden ist. … Es ist also wesentlich, unter den Phänomenen, die zu dieser Bewegung gehören – selbst in vager Weise -, diejenigen zu unterscheiden, die in Einklang stehen mit der christlichen Sicht Gottes, der menschlichen Person und der Welt und jene, die sich dem entgegenstellen. Der Gebrauch des Begriffes New Age bedeutet in sich nicht viel. Was zählt, ist der Bezug, den die Person, die Gruppe die Praktik oder das Produkt zu den Dogmen des Christentums haben kann.

 Die katholische Kirche besitzt wirksame Netze, die besser genutzt werden könnten. Es gibt z. B. zahlreiche pastorale, kulturelle und spirituelle Zentren. Zusätzlich zu ihrer Aufgabe, den Bedürfnissen der Kirche zu dienen, könnten sie als Foren der Diskussion und des Studiums die verworrene Frage des New Age auf verschiedene, kreative Weisen angehen. Es ist bedauerlich festzustellen, dass es zu oft katholische Bildungszentren gibt, die aktiv beteiligt sind an der Verbreitung der New Age -Religiosität in der Kirche. Man wird das sehr wohl korrigieren müssen, nicht nur um der Verbreitung der Verwirrung und des Irrtums ein Ende zu setzen, sondern besonders um eine wirkliche christliche Spiritualität zu fördern. Die katholischen kulturellen Zentren im besonderen sind nicht nur Bildungseinrichtungen, sondern Orte, die geeignet sind für einen aufrichtigen Dialog. Einige ausgezeichnete spezialisierte Einrichtungen beschäftigen sich mit allen diesen Fragen. Sie stellen eine wertvolle Quelle dar, die großzügig geteilt werden müsste mit den Gegenden, die in dieser Hinsicht weniger gut versorgt sind.

 Viele New Age-Gruppen nehmen gerne jede Gelegenheit wahr, anderen ihre Philosophie und ihre Aktivitäten zu erklären. Die Treffen mit diesen Gruppen sollten mit Vorsicht angegangen werden, es sollten Personen auftreten, die gleichermaßen fähig sind, über den Glauben und die katholische Spiritualität zu sprechen wie auch in kritischer Weise über das Denken und die Praxis des New Age nachzudenken. Es ist sehr wichtig, zu überprüfen, wer die Personen, die Gruppen und Institutionen sind, die erklären, sie wollten eine Hilfestellung und Informationen zu New Age geben. Was wie ein unparteiisches Bestreben beginnt, verwandelt sich in einigen Fällen in aktive Werbung oder in ein Plädoyer  zugunsten der „alternativen Religionen“. Einige internationale Institutionen führen sehr aktive Kampagnen durch zugunsten des Respekts vor der „religiösen Verschiedenheit“ und fordern den religiösen Status für manchmal zweifelhafte Organisationen. Das passt gut zur New Age-Idee des Übergangs in ein neues Zeitalter, wo der begrenzte Charakter der Einzelreligionen einer neuen Religion oder universellen Spiritualität Platz machen soll. Ein echter Dialog dagegen respektiert immer von Anfang an die Verschiedenheit, ohne jemals danach zu trachten, die Unterscheidungen in einem Gemisch aller religiösen Traditionen zu verwischen.

 Einige lokale New Age-Gruppen nennen ihre Treffen „Gebetsgruppen“. Personen, die zu diesen Gruppen eingeladen sind, müssen nach den Zeichen einer echten christlichen Spiritualität suchen und gut darauf achten, dass keine Einführungszeremonie stattfindet. Diese Gruppen profitieren von dem Mangel an spiritueller und theologischer Bildung der Leute, um sie Schritt für Schritt zu dem hinzuführen, was faktisch ein verkehrter Kult ist. Es ist notwendig, dass die Christen darüber geschult werden, was das Ziel des Gebetes ist - im Heiligen Geist, durch Jesus Christus, zum Vater -, damit sie die Absicht einer „Gebetsgruppe“ korrekt beurteilen können. Das christliche Gebet und der Gott Jesu Christi sind leicht zu erkennen. Viele sind überzeugt, dass es keine Gefahr darstellt, eine Anleihe bei der fernöstlichen Weisheit zu machen, aber das Beispiel der Transzendentale Meditation (TM) sollte die Christen dazu bringen, gut zu überlegen, bevor sie sich blindlings mit einer anderen Religion (Hinduismus im vorliegenden Fall) einlassen, trotz aller religiöser Neutralitätsbekundungen der Befürworter der TM. Meditieren lernen stellt kein Problem dar, aber das Ziel oder der Inhalt der Übung zeigt klar, ob sie sich an den Gott, der von Jesus Christus geoffenbart wurde, wendet, an eine andere Offenbarung oder ganz einfach an die verborgenen Tiefen des Ich.

 Man muss auch den christlichen Gruppen Anerkennung aussprechen, die den Schutz der Erde als Schöpfung Gottes fördern. Die Frage des Respekts vor dem Geschaffenen ist ein Punkt, der in den katholischen Schulen angesprochen werden könnte. Trotzdem ist ein großer Teil dessen, was die ökologische Bewegung vorschlägt, schwer vereinbar mit den christlichen Idealen. … Die militante Ökologie beruft sich oft auf pantheistische und manchmal sogar auf gnostische Prinzipien. 

Der Beginn des 3. Jahrtausends stellt einen wirklich günstigen Zeitpunkt für die Evangelisation dar. Die Geister und die Herzen sind besonders offen für eine ernsthafte Information über das christliche Verständnis der Zeit und der Heilsgeschichte. Das Wichtigste ist nicht, die Lücken der anderen Zugänge herauszustellen, sondern beständig auf die Quellen unseres Glaubens zurückzukommen, um eine richtige und solide Darstellung der christlichen Botschaft geben zu können. Wir können stolz sein auf das, was uns anvertraut wurde, und wir müssen dem Druck der herrschenden Kultur standhalten, die möchte, dass wir diese Gaben vergraben (vgl. Mt 25, 24 – 30). Eines der nützlichsten Werkzeuge, die wir besitzen, ist der Katechismus der Katholischen Kirche. Aber es gibt auch das immense Erbe der Wege der Heiligkeit des Lebens von Christen und Christinnen von gestern und heute. Dort wo der christliche Symbolreichtum und seine künstlerischen, ästhetischen musikalischen Traditionen noch verkannt sind oder vergessen wurden, gibt es viel zu tun für die Christen und alle diejenigen, die die Erfahrung einer größeren Bewusstheit der Gegenwart Gottes machen möchten. Der Dialog zwischen Christen und Personen, die von New Age angezogen werden, wird fruchtbarer sein, wenn er die Anziehungskraft von allem, was mit Empfindungen und Symbolsprache zu tun hat, berücksichtigt. Wenn es unsere Aufgabe ist, Jesus Christus zu kennen, zu lieben und ihm zu dienen, müssen wir damit anfangen, eine gute Kenntnis der Schriften zu haben. Aber das erste und sicherste Mittel, um dem Ganzen der christlichen Botschaft einen Sinn zugeben, ist, dem Herrn Jesus Christus im Gebet und in den Sakramenten zu begegnen, die genau die Momente sind, wo unser gewöhnliches Leben geheiligt wird.

 Die wohl einfachste, evidenteste und dringlichste Maßnahme, die zu ergreifen ist, und die wahrscheinlich auch die wirksamste wäre, wäre so viel wie möglich von den Reichtümern des christlichen Erbes zu profitieren. Die großen religiösen Orden haben solide Traditionen der Meditation und Spiritualität, die weitergegeben werden könnten in Kursen oder zu Zeiten, in denen sie ihre Häuser denen öffnen, die ernsthaft suchen. Das gibt es schon, aber man muss mehr tun. Den Menschen auf ihrer spirituellen Suche helfen, indem man ihnen erprobte Techniken und echte Gebeteserfahrungen vorschlägt, wäre eine Möglichkeit, mit ihnen einen Dialog zu beginnen, der die Reichtümer der christlichen Tradition offenbaren und gleichzeitig viele Fragen zu New Age klarstellen würde. …

 Es ist notwendig, dass die Christen die Treppen vor den Kathedralen herabsteigen. Genährt vom Wort und vom Sakrament, können sie das Evangelium in jedem Augenblick ihres täglichen Lebens weitergeben: „Geht! Die Messe ist zu Ende!“ Der Heilige Vater verzeichnet in seinem Schreiben Novo Millennio Ineunte  „ein verbreitetes Bedürfnis nach Spiritualität“ in der säkularisierten gegenwärtigen Welt und die attraktive Art und Weise, mit der andere Religionen auf diese Erwartung antworten. Er fühlt eine Herausforderung für die Christen: ‚Da uns die Gnade gegeben ist, an Christus zu glauben, den Offenbarer des Vaters und Retter der Welt, haben wir die Pflicht zu zeigen, in welche Tiefe die Beziehung zu ihm zu führen vermag’ (Nr. 33). Für alle, die über den großen Marktplatz der religiösen Angebote gehen, wird sich der Ruf des Christentums vor allem zeigen im Zeugnis der Glieder der Kirche, in ihrer Hoffnung, ihre Ruhe, ihrer Geduld, ihrer Fröhlichkeit und in der greifbaren Liebe, die sie ihrem Nächsten entgegenbringen. Das sind die Früchte eines Glaubenslebens, das in echtem persönlichen Gebet genährt wird.“

Glossar
 

Androgynie: Bewusstsein, dass in jedem Menschen männliche und weibliche Anteile vorhanden sind.  Wird von New Age als harmonischer Gleichgewichtszustand verstanden und angestrebt.

 Channeling: Telepathisch begabte Personen dienen als Kanal für Informationen von höheren Wesen (in den Himmel aufgestiegene Meister, Engel, Götter, Naturgeister, das höhere Ich, …)

 Kristalle: Es wird gesagt, dass sie auf verschiedenen Frequenzen schwingen. Deshalb werden sie verwendet im Hinblick auf die Wandlung des Ich und bei verschiedenen Therapien, bei der Meditation, Visualisierung, bei Astralreisen oder als Glücksbringer. 

Feng-shui: okkulte chinesische Methode, um die verborgene Gegenwart von positiven oder negativen Strömungen in Gebäuden und an anderen Orten zu entdecken.

 Monismus: metaphysische Lehre, nach der die Unterschiede zwischen den Wesen nur eingebildet sind. Es gibt ein einziges universelles Sein, an dem jede Sache und jedes Wesen Anteil hat. Der Monismus des New Age will jeden Dualismus aufheben und lässt keinerlei Platz für einen transzendenten Gott, denn alles ist Gott. Für C. G. Jung ist das Böse nur die „Schattenseite“ eines Gottes, der nach klassischer Auffassung ein ausschließlich gütiger Gott ist.

 Neues Heidentum: Strömung, die unter gegenseitiger Beeinflussung parallel zu New Age läuft. In der großen Bewegung der Zurückweisung der traditionellen Religionen, besonders des jüdisch-christlichen Erbes, haben sich viele wieder den alten ursprünglichen und heidnischen Religionen zugewandt. Alles, was dem Christentum voraus liegt, wird als dem Wesen des Landes oder der Nation angemessener angesehen, als eine unverfälschte Form der Naturreligion, die in Kontakt steht mit den Kräften der Natur. Dies ist oft matriarchalisch, magisch oder schamanisch. Die Menschheit wird sich weiter entfalten, wenn sie sich wieder dem natürlichen Zyklus der (landwirtschaftlichen) Feste und der Bejahung des Lebens im allgemeinen zuwendet. Einige „neu-heidnische“ Religionen sind junge Rekonstruktionen, und ihr Zusammenhang mit ursprünglichen Formen ist zweifelhaft, besonders, wenn sie von Elementen beherrscht werden, die modernen Ideologien entlehnt sind wie der Ökologie, dem Feminismus oder in einigen Fällen sogar den Mythen der rassischen Reinheit (Neonazismus).

 Pantheismus: Glaube, dass alles Gott ist oder auch, dass alles in Gott ist und dass Gott in allem ist (Panentheismus). Jedes Element des Universums ist göttlich, und die Gottheit ist gleichermaßen in jedem Ding gegenwärtig. Diese Sichtweise lässt keinen Raum für Gott als eigenständige Person.

 Panentheismus: siehe Pantheismus

 Spiritismus: Versuch, mit den Geistern von Verstorbenen Kontakt aufzunehmen. Spiritismus hat sich im Gefolge der Ideen von Swedenborg und Mesmer zu einer neuen Religion entwickelt. Helena Blavatsky war ein Medium, und der Spiritismus hatte in der Theosophischen Gesellschaft  große Bedeutung, auch wenn man eher Kontakt suchte mit Wesen einer fernen Vergangenheit als mit erst kürzlich verstorbenen Personen.

 Synkretismus: Vereinigung von Lehren und Gedanken zu einem Ganzen ohne wirkliche innere Einheit.

 TCM: Traditionelle Chinesische Medizin - Qi - Yin/Yang - 5 Elemente (Feuer, Wasser, Erde...)

 Theosophie: Der alte Begriff wurde von der Theosophischen Gesellschaft (s.o. Spriritismus) wieder aufgegriffen. Der theosophische Mystizismus neigt dazu, monistisch zu sein (s. o. Monismus), da er auf der Einheit der spirituellen und materiellen Bestandteile des Universums besteht. Er interessiert sich auch für die verborgenen Kräfte, welche die gegenseitige Beeinflussung von Materie und Geist ermöglichen.

 Wicca: alter englischer Ausdruck zur Bezeichnung von Hexen, wurde zur Bezeichnung einer neu-heidnischen (s.o.) Bewegung mit magisch-rituellen Elementen. Diese Bewegung wurde 1939 von Gerald Gardner ins Leben gerufen, der aufgrund alter, in Archiven aufgefundener Dokumente die Ansicht vertrat, dass die europäische Hexerei des Mittelalters eine alte Naturreligion war, welche vom Christentum verfolgt wurde. Auch „The Craft“ (die Kunst) genannt, verbreitete sich die Bewegung in den 60er Jahren schnell in den Vereinigten Staaten, wo sie auf die Bewegung der weiblichen Spiritualität („Women’s spirituality“) traf.

  
     Literatur:

Buch auf Englisch: "Jesus Christ the Bearer of the Water of Life. A Christian Reflection on the 'New Age' By Pontifical Council for Culture - Pontifical Council for Interreligious Dialogue (Author) http://www.stpauls.com.au/product/3090 
http://www.christendom-awake.org/pages/newage&/newage&.htm 
http://catholiceducation.org/articles/religion/re0616.html  (voller Text auf Englisch)
http://www.intratext.com/IXT/ENG0852/

http://www.kathpedia.com/index.php/New_Age 

Gibello, Erika "…jetzt sind viele Antichriste gekommen. Orientierung in den Abgründen der Pseudoreligionen" aus kath. Sicht: Guru-Bewegungen, New Age, Anthroposophie, Gnosis, Karma… und viele mehr! 432 Seiten, Danielis Verlag: 2/2009; ISBN: 978-3936004-021

Koch, Dr. Kurt „Seelsorge und Okkultismus“ Medialität, Hellsehen, Spiritismus, Wunderheiler. Das Standardwerk: 686 Seiten, 26. Auflage; Euro 25,-. http://www.schriftenmission.de/   

Kurt Koch „Christus oder Satan. Wahrsagen, Magie, Spiritismus, Wunderheilungen“ im Licht der Bibel. 284 Seiten TB; http://www.schriftenmission.de/ 

Lexikon: Kathpedia  http://www.kathpedia.com/index.php/New_Age

Mertensacker, Adelgunde "Irrwege des Glücks - Esoterische Medizin von A-Z" 240 Seiten, Kurier-Redaktion, Lippstädter Str. 42, D-59329 Wadersloh, Tel: +49-(0)2523-8388; www.christliche-mitte.de 

WUNDERHEILUNGEN UND "RUHEN IM GEIST" von Adelgunde Mertensacker, 94 Seiten, (Charismatik, Okkulte Heil-Techniken, echte und falsche Mystik) Christliche Mitte, Postfach 2168, 59531 Lippstadt, Deutschland

«Befreit im Namen Jesu» (Thema Rückwärtsfallen Charismatik) Von: Pfarrer Winfried Pietrek, Postfach 2168, D-59531 Lippstadt   www.christliche-mitte.de 

Anton Beda "Plagegeister" Wie werde ich frei?" Über das Wirken des Teufels. Besessenheitsfälle. Unterscheidung der Geister! plagegeister.pdf (500 KB) Mediatrix-Verlag, Wien/Altötting; 2007, ISBN: 978 3 84506 178 6; Direkt bestellen bei: Mediatrix-Verlag, Gloriette 5, A-3423 St. Andrä-Wördern, Tel: A- 02242-38386-..;
oder: Mediatrix-Buchhandlung, D-84495 Altötting, Kapuzinergasse 7.  Tel: D- 08671-12015  www.mediatrix.at  

Paul Josef Jakobius "Der letzte Kampf zwischen Licht und Finsternis. Ursachen, Hintergründe und Folgen" 383 Seiten, TB, Medatrix.at  Wien: 2010, ISBN: 978 3 942 173 025 (Kirche/Aufklärung/Freimaurerei)
http://www.mediatrix.at/shop/openstore.htm 

ORTNER Reinhold „Die Finsternis trägt den Namen LUZIFER“ Christiana-Verlag. 1999

Pereira, M./J. Mariakumar SVD "Okkultismus und geistiger Kampf" TB, 175 Seiten, Miriam-Verlag: 2010, ISBN: 978-3-87449-3727 (New Age; Reiki; Freimaurerei; Charismatik; Befreiungsgebet)

Sanders, Oswald "Satan ist kein Mythos. Eine Enttarnung des Widersachers" Christlicher Missions-Verlag, Bielefeld: 2010; 125 Seiten, ISBN: 978-3-932308-59-8

Lothar GASSMANN „Okkultismus, östliche Religionen, New-Age“ VLM; u. andere Schr.:
“ESOTERIK als Lebenshilfe? Die Wahrheit über…“
Verlag f. Ref. Erneuerung; 3-87857-306-5

Handbuch Orientierung:  Lexikon über Esoterik, Okkultismus, Reinkarnation bible-only.org

Hoeneisen, Rolf "Steinzauber. Warum Edelsteine nicht heilen können." www.schwengeler.ch

Hoeneisen R.: Blüten, Steine, heilende Hände. Heilung durch kosmische Kräfte? Haenssler Vlg.

Joseph Schumacher "Esoterik - Die Religion des Übersinnlichen" (über Okkultismus, Spiritismus, Medien....) Bonifatius-Verlag, Paderborn.  ISBN 3-87088-819-9

LUTZER, Erwin „Ein Blick hinter die Kulissen. Wer regiert, Gott oder Satan?" 3-89436-174-3

LARSON, Bob „Das große Buch der Kulte" (über Religionen, Reinkarnation; Yoga... ) Francke 1992. 540 Seiten.

Bob LARSON: „Irrwege der Religiosität“ Telos Buch 7691 (Auszug aus „Gr. Buch d. Kulte“)  ICMedienhaus  http://www.scm-shop.de/ 

Hauth, Rüdiger "Hexen, Gurus, Seelenfänger" Brockhaus, Wuppertal 1994; Yoga, Reinkarnation, Rosenkreuzer, Scientology, neue Kulte; geb. 208 Seiten;

HUNT, Dave "Die okkulte Invasion" Paperback, 640 S.; CLV Bielefeld, 1999; ISBN 3893972722
HUNT, Dave „Die Verführung der Christenheit“ Okkultismus, New Age.
CLV  Bielefeld 1987
HUNT, Dave "Götter, Gurus und geheimnisvolle Kräfte"
ABC-team, Brunnen-Verlag, 1984 (wertvoll, vergr.)

Haenggi / Kard. Schoenborn Christoph „Reinkarnation - Wiedergeburt aus christlicher Sicht." Paulus-Verlag, Freiburg/Schweiz. 148 Seiten. 2. Auflage 1988.

“Katechismus der Katholischen Kirche (KKK)“ 824 Seiten Verlag St. Benno: 2011; ISBN: 978-3746215686 (Die Lehre der kath. Kirche über Gott, Schöpfung, Erlösung, Satan)

       Siehe Literaturliste "Esoterik"

 

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